Wirtschaft USA: Positive Erwartung
Die Zahlen für das vierte Quartal zum Wirtschaftswachstum in den USA könnten positiver ausfallen als erwartet. Das vermutet Axel Botte, Chefstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management
Botte: „Schon der US-Arbeitsmarkt zeigte sich im Dezember robuster als erwartet; die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 256.000 und übertraf damit die Konsenserwartung deutlich. Die Haushaltsumfrage zeichnet ein ähnliches Bild mit einem breit angelegten Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,1 %.“
Inflationserwartungen steigen
Der Experte fährt fort: „Im Nachhinein betrachtet scheint die Lockerung der Fed um 100 Basispunkte seit September in völligem Widerspruch zur wirtschaftlichen Lage zu stehen. Dies gilt umso mehr, als selbst die mittelfristigen Inflationsprognosen in der Umfrage der University of Michigan auf ein Hoch von 3,3 % gestiegen sind – ein Wert, der zuletzt im Jahr 2008 gemessen wurde. Auch im Euroraum steigen die Inflationserwartungen, und der Euro nähert sich der Parität zum US-Dollar. Die Fähigkeit der Zentralbanken, die Zinssätze weiter zu senken, wird letztlich von ihrer Einschätzung der Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihre Volkswirtschaften abhängen. Dies wird nach dem 20. Januar klarer werden.“
Anleihen: Höhere Renditen
„Der Anleihenmarkt scheint sowohl von dem höheren Wachstum als auch von der Inflationsprognose aus den USA angetrieben zu werden. Seltsamerweise haben die höheren Renditen überraschend geringe Auswirkungen auf die Spreads von Staats- und Unternehmensanleihen. Die Spread-Volatilität macht weiterhin nur einen Bruchteil der Zinsvolatilität aus“, schließt der Experte.
Ostrum/HK