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2. September 2024

Wirtschaft Euroraum: Vertrauen steigt

Das Wirtschaftsvertrauen im Euroraum hat sich verbessert. Darauf deutet das Economic Sentiment der EU-Kommission mit einem leichten Anstieg um 0,6 Indexpunkte auf einen Wert von 96,6 Punkten im August hin. Das ist der höchste Stand seit mehr als einem Jahr.

Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt, DekaBank
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt, DekaBank

Das Economic Sentiment bleibt damit aber weiterhin unter seinem langjährigen Mittelwert von 100 Punkten. Das Makroresearch-Team der DekaBank unter Chefvolkswirt Ulrich Kater schreibt dazu: „Der Anstieg des Gesamtindex geht auf drei Teilbereiche zurück. Einen deutlichen Anstieg gab es beim Dienstleistervertrauen. Dort haben sich die Absatzaussichten spürbar verbessert. Stärker aufwärts ging es auch in der Industrie mit den Produktionsaussichten. Dies hat wesentlich zum Anstieg des Industrievertrauens geführt. Verschlechtert hat sich hingegen die Auftragslage in der Industrie. Im Einzelhandel haben deutlich verbesserte Geschäftsaussichten ebenfalls zu einem Anstieg der Stimmung beitragen können.“

Differenzierte Entwicklung

„Auf der Verlustseite stehen im August das Konsumenten- und das Bauvertrauen. Das Konsumentenvertrauen hat sich aber lediglich gering verschlechtert und ist nur leicht unterdurchschnittlich. Der Rückgang kam u.a. von einer verringerten Anschaffungsneigung. Die Stimmung in der Bauwirtschaft ist zwar ebenfalls zurückgegangen, aber noch als gut einzuschätzen. Das Bauvertrauen befindet sich als einziger Teilbereich weiterhin deutlich über seinem langjährigen Durchschnitt. Die Preiserwartungen (nicht Teil der Indexberechnung) sind nur im Teilbereich der Dienstleister angestiegen.“

Deutschland: Rote Laterne

In der Länderabgrenzung hat sich das Wirtschaftsvertrauen unter den fünf größten Staaten des Euroraums uneinheitlich entwickelt: „In Deutschland (90,5 Punkte; -1,7 Punkte) hat es abgenommen. Besonders schlecht ist die Stimmung in Deutschland bei der Industrie. Dort ist der Teilindex von einem ohnehin niedrigen Niveau erneut zurückgegangen und liegt nicht mehr weit von seinem Allzeittief entfernt. In der deutschen Bauwirtschaft hat sich die Stimmung hingegen verbessert und ist nur noch leicht unter ihrem langjährigen Mittelwert. Deutschland trägt weiterhin mit großem Abstand die rote Laterne unter den fünf größten EWU-Ländern.

Davon lässt sich die mit Deutschland eng verbundene niederländische Wirtschaft (100,6 Punkte; +0,9 Punkte) nicht beeindrucken. Das niederländische Wirtschaftsvertrauen übersprang das Durchschnittsniveau von 100 Punkten. Im Gegensatz zur deutschen Industrie hat die niederländische Industrie kaum Stimmungsprobleme. Spitzenreiter unter den fünf größten EWU-Ländern bleibt Spanien (105,4 Punkte; +1,3 Punkte). Spanien konnte seinen Vorsprung sogar noch ausbauen. Besonders auffällig ist die gute Stimmung in der spanischen Industrie und die hervorragende Stimmung bei den dortigen Dienstleistern. Die politische Unsicherheit in Frankreich stand einen stärkeren Anstieg des französischen Wirtschaftsvertrauens (99,4 Punkte; +4,3 Punkte) nicht im Wege. In Italien (98,9 Punkte; -1,2 Punkte) hat sich die Wirtschaftsstimmung leicht verschlechtert.“

Aufwärts mit Handbremse

„Damit liegen von den fünf größten EWU-Ländern Spanien und die Niederlande über der 100 Punkte-Marke. Das Economic Sentiment für den Euroraum bleibt unterdurchschnittlich. Es deutet keine Beschleunigung der Konjunkturdynamik im dritten Quartal an.“

DekaBank/HK

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