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14. Januar 2025

Wirtschaft China: Gelingt die Wende?

China schreibt ab 29. Jänner das „Jahr der Schlange“. Mit dem Jahreswechsel möchte das „Reich der Mitte“ auch die zahlreichen wirtschaftlichen Probleme hinter sich lassen. Ob das gelingen kann, analysiert Freedom24.

Hans Selleslagh, Österreich-Sprecher bei Freedom24
Hans Selleslagh, Österreich-Sprecher bei Freedom24

Jahrelang galt China als Inbegriff von rasantem Wirtschaftswachstum, das oft zweistellig ausfiel. Doch diese Zeiten scheinen – zumindest vorerst – lange vorbei. „Seit 2018 hat sich der Aufwärtstrend abgeschwächt. In diesem Jahr führten die USA und, als Reaktion darauf, später auch China wechselseitige Strafzölle ein, was nicht nur negative Folgen für die Handelsbeziehungen hatte, sondern auch das Vertrauen der Investoren schwächte“, so Hans Selleslagh, Österreich-Sprecher von Freedom24.

Hausgemachte Probleme

Um die Trendwende zu schaffen, muss China sowohl staatliche als auch gesellschaftliche Herausforderungen meistern. Ganz entscheidend dabei ist für Selleslagh, wie es mit dem Immobilienmarkt weitergeht. „Im Zuge der Immobilienkrise sind sowohl die Bautätigkeit als auch Investments in den Sektor signifikant zurückgegangen. Obwohl Prognosen für 2025 nahelegen, dass die Talfahrt in diesem Jahr zu Ende sein könnte und sich der chinesische Immobilienmarkt 2026 stabilisiert, besteht die Gefahr, dass die anhaltenden Probleme private Investitionen hemmen und auch die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt bremsen.“

Das Land leidet auch unter hoher Jugendarbeitslosigkeit, viele Regionalverwaltungen sind verschuldet und die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Regionen werden tendenziell größer statt kleiner „Viele Konsumenten zögern mit Ausgaben. Da spielen die hohe Arbeitslosigkeit unter Jungen, aber auch hohe Lebenshaltungskosten im urbanen Raum bei teils überschaubaren Löhnen eine Rolle“, erklärt der Experte. Im Dezember 2024 betrug die Inflation gerade einmal 0,1 Prozent, damit schrammte China haarscharf an einer Deflation vorbei. „Neben diesen inneren Herausforderungen stellen auch die Spannungen in den Handelsbeziehungen mit den USA einen Unsicherheitsfaktor für Chinas exportorientierte Wirtschaft dar. Mögliche höhere Zölle und weitere Handelsbeschränkungen könnten die wirtschaftlichen Wachstumsperspektiven verschlechtern“, gibt Selleslagh zu bedenken.

Was für 2025 positiv stimmt

Neben diversen Risiken gibt es in den Plänen und Maßnahmen Chinas aber auch Indizien, die für Investoren Chancen darstellen. „Jüngste Reformen haben ausländischen Investoren den Einstieg in chinesische A-Shares erleichtert, indem die Schwellenwerte für den Aktienbesitz gesenkt und die Behaltefrist verkürzt wurde. Dieser Schritt zeugt von der Entschlossenheit, den Markt zu öffnen und bietet Möglichkeiten, ausländisches Kapital zu generieren“, erklärt Selleslagh. Darüber hinaus hat sich die chinesische Regierung der Ankurbelung des Konsums verschrieben.

„Für Anleger bieten sich Chancen in Sektoren, die auf die Bedürfnisse der Konsumenten ausgerichtet sind, insbesondere in den Bereichen Technologie, elektronischer Handel und grüne Industrie“, so Selleslagh. Sollte sich das wirtschaftliche Umfeld aufgrund effektiver politischer Maßnahmen stabilisieren, sieht der Experte deutliches Aufwärtspotenzial für chinesische Aktien. „Anleger sollten wachsam bleiben und die Balance zwischen vernünftigem Risikomanagement und Wachstumspotenzial finden“, rät Selleslagh.

Ergänzung zu China

Wer in Asien investieren, chinesische Titel angesichts der ambivalenten Aussichten derzeit aber lieber umschiffen oder zumindest ergänzen möchte, dem eröffnen zahlreiche andere Märkte spannende Perspektiven. Selleslagh nennt hier vor allem Indien, Indonesien, Thailand, Taiwan und Südkorea.

Freedom24/HK

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