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5. August 2024

USA: Starke Konsumenten

Im zweiten Quartal waren die US-Konsumenten erneut das stärkste Glied in einer insgesamt schwachen Weltwirtschaft. Das schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

Guy Wagner, BLI - Banque de Luxembourg Investments
Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments

So wuchs das BIP in den USA auf annualisierter Basis um 2,8 Prozent, was vor allem auf einen Anstieg des Inlandskonsums zurückzuführen war. „Auch die Unternehmensinvestitionen entwickelten sich besser als erwartet, während die Exporte die am wenigsten dynamische Komponente waren“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer von BLI – Banque de Luxembourg Investments. 

Fragile Weltwirtschaft

„In der Eurozone stieg das BIP im Quartalsvergleich nur um 0,3 Prozent, was vor allem auf die schwache Konjunktur in Deutschland zurückzuführen war, die leicht schrumpfte.“ In China wuchs das BIP im Jahresvergleich um 4,7 Prozent und lag damit unter dem offiziellen Ziel von fünf Prozent. „Die Zinssenkungen der Zentralbank und die fiskalischen Stimulierungsmaßnahmen der Regierung führten noch nicht zu einer Belebung der Binnennachfrage, die weiterhin durch den schwachen Immobilienmarkt belastet wird“, hebt der Ökonom hervor. Insgesamt bleibt die Weltkonjunktur aufgrund ihrer übermäßigen Abhängigkeit vom US-Konsumenten fragil.

Moderatere Inflation

Trotz der moderateren Inflation auf beiden Seiten des Atlantiks verlangsamen sich die Preisindikatoren ohne Energie und Nahrungsmittel aufgrund des anhaltenden Anstiegs der Dienstleistungspreise nur noch geringfügig. So sank in den USA die Gesamtinflationsrate im Juni auf 3,0 Prozent. Die Kernrate des Deflators der privaten Konsumausgaben, der bevorzugte Inflationsmaßstab der Fed, blieb unverändert. In der Eurozone stieg die Gesamtinflationsrate im Juli auf 2,6 Prozent, während die Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel den zweiten Monat in Folge unverändert blieb.

Leitzinsen unverändert

Die Fed ließ ihre Leitzinsen auf ihrer Juli-Sitzung erwartungsgemäß unverändert. Der Währungsausschuss hielt jedoch fest, dass sich die Inflationsdaten im zweiten Quartal verbessert haben, was ihm genügend Vertrauen in die mittelfristige Rückkehr der Inflation auf zwei Prozent geben sollte, so dass er im September die erwartete Senkung des wichtigsten Leitzinses um 25 Basispunkte vornehmen dürfte. Die EZB ließ ihre Leitzinsen unverändert, nachdem sie sie im vergangenen Monat gesenkt hatte. Obwohl die Präsidentin Christine Lagarde keine klaren Hinweise auf künftige Zinsschritte gab, rechnen die meisten Analysten mit einer weiteren Senkung der Leitzinsen auf der kommenden Sitzung im September.

Volatile Börsen

Die Volatilität an den Aktienmärkten nahm im Juli deutlich zu. Nachdem die meisten Aktienindizes zu Beginn des Monats noch positiv tendierten, kam es allmählich bei den Technologiewerten zu Gewinnmitnahmen, was zu einer höheren Volatilität an den Märkten führte. „Die Anleger verlagerten ihren Schwerpunkt von den Sektoren Technologie und Kommunikationsdienstleistungen auf zuvor vernachlässigte Marktsegmente, die aufgrund der für die zweite Jahreshälfte erwarteten Lockerung der Geldpolitik durch die Fed stärker an der Aktienmarktrallye teilhaben sollten.“ 

Im Monatsverlauf legte der MSCI All Country World Index Net Total Return, ausgedrückt in Euro, schließlich um 0,6 Prozent zu, was auf einen sehr positiven letzten Börsentag zurückzuführen war. Auf geografischer Ebene stiegen der S&P 500 in den USA und der Stoxx 600 in Europa. Aufgrund des Anstiegs des Yen ging hingegen der Topix in Japan zurück. „Auf Sektorenebene verzeichneten Immobilien, Versorger und Finanzen die größten Zuwächse, während Technologie und Kommunikationsdienste die einzigen Sektoren waren, die im Monatsverlauf einen Rückgang verzeichneten“, so Wagner.

BLI/HK

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