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9. Dezember 2024

USA: Aktienmärkte im Aufwind

Nach der Wahl in den USA zeichnet sich ab, was unter Trump zu erwarten ist: Er nimmt sich der Zuwanderung, der Deregulierung und der Zölle an. Werner Krämer, Volkswirt und Geschäftsführer bei Lazard Asset Management, meint: „US-Aktien gewinnen, aber die Inflation kehrt zurück.“

Werner Krämer, Volkswirt und Geschäftsführer bei Lazard Asset Management

„Wir sehen die Welt im Umbruch“, erklärt Krämer. „Donald Trump startet mit einer klaren Agenda in die zweite Amtszeit. Das könnte sowohl das Amtsverständnis als auch die internationale Ordnung erschüttern.“ Besondere Auswirkungen auf die Kapitalmärkte erwarte er im Zusammenhang mit den anstehenden Entscheidungen in den Bereichen Steuern, Deregulierung und Zölle. Daraus ließen sich zudem Folgen für die Inflation und den US-Dollar ableiten.

Sinkende Steuern, steigende Schulden

„Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die bisherigen Steuersenkungen unter Präsident Trump beibehalten werden. Die Unternehmenssteuern könnten sogar noch weiter sinken“, so Krämer. „Das sind auf der einen Seite gute Nachrichten für die Unternehmen, insbesondere die kleineren und mittleren. Auf der anderen Seite erhöht das weiter die Staatsverschuldung.“ Darüber hinaus habe Trump gleich für Tag Eins seiner zweiten Amtszeit die Einführung zusätzlicher Zölle angekündigt: „Zunächst für Produkte aus Mexiko und Kanada sollen Zölle von 25 Prozent erhoben werden. Die genaue Höhe einmal dahingestellt, halten wir die Umsetzung dieser Pläne für sehr wahrscheinlich. Auch die oft für China genannte Erhöhung der Zölle um 10 Prozent ist sehr realistisch, mit weiteren Schritten in der Zukunft“, sagt Krämer.

Eng verknüpft mit dem Thema Zölle sei das Thema Inflation: „Biden wurde auch aufgrund der Inflation abgewählt. Was wir jetzt unter Trump sehen, ist jedoch ebenfalls tendenziell preistreibend: Die drei großen Themen Steuern, Zölle und Migration wirken alle inflationär. Dagegen setzt er nur eines, das disinflationär wirken kann: Deregulierung.“ Trotzdem sei die Wirtschaft der USA kurzfristig der große Gewinner, während Europa als großer Verlierer dastehe. „Für einstige Globalisierungsgewinner wie Deutschland wird die Zusammenarbeit schwieriger. Ein klares Zeichen ist der Eurokurs, der zum US-Dollar seit den Wahlen zwei Prozentpunkte verloren hat“, so Krämer.

US-Aktien erste Wahl

Für die Investoren sei die Lage aktuell jedoch recht eindeutig: „Bei einer ‚America First‘-Politik fällt es schwer, US-Aktien auszulassen. Ich sehe keine Basis für eine Veränderung der aktuellen Lage, das Segment wird sich weiterhin positiv entwickeln“, sagt der Experte. Entsprechend sei der Ausblick für US-Aktien weiterhin sehr positiv, insbesondere für Small und Mid Caps. „Gerade bei kleineren und mittelgroßen Unternehmen gibt es Nachholpotential. Außerdem spielen hier weitere Zinssenkungen eine Rolle, die für Erholung sorgen sollten“, so Krämer. Skeptischer ist er für die weitere Entwicklung bei den Mega Caps: „Diese Unternehmen könnten besonders unter den Zöllen und den Auseinandersetzungen mit China leiden. Daher könnte es innerhalb der Position US-Aktien neue Favoriten geben.“

Auch für den Diplom-Volkswirt ist die aktuelle Phase spannend und nur schwer prognostizierbar: „Wir schauen in den Nebel – niemand weiß, was Trump konkret umsetzen wird und in welchem Tempo. Aber wir sehen viele Anzeichen, dass sich die Märkte gut arrangieren werden.“

Lazard/HK

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