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4. Dezember 2024

USA 2025: Alle Augen auf Trump

Der überwältigende Sieg Trumps bei den Wahlen im November hat die wirtschaftlichen Aussichten für 2025 erheblich verändert. Je weiter wir in das Jahr 2025 vordringen, desto mehr Reflationspolitik werden wir in den USA sehen.

Salman Ahmed, Global Head of Macro and Strategic Asset Allocation bei Fidelity International

Salman Ahmed, Asset Allocation-Experte bei Fidelity International, meint, die USA würden sich unter Trump nach innen wenden und protektionistischer agieren.

Inflation kehrt zurück

Der Spezialist: „Eine wachstumsfördernde Politik, unterstützt durch lockerere Finanzpolitik wird in den USA drei Dinge bewirken: die Inflation in die Höhe treiben, das Risiko einer Rezession verringern und den aktuellen Konjunkturzyklus auf ein mittleres bis spätes Stadium rekalibrieren. Andere große Volkswirtschaften, insbesondere Europa und China, werden damit zurechtkommen müssen. Ihre eigenen Wachstumsaussichten werden geschwächt und die inländische Inflation wird unter Druck geraten, weil die Auslandsnachfrage nachlässt.

Diese Divergenzen zwischen den Regionen werden das US-Wachstum im Jahr 2025 stützen, aber der zugrunde liegende, längerfristige Trend bleibt die steigende Staatsverschuldung. Die öffentlichen Finanzen werden schnell an ihre Grenzen stoßen. Um damit irgendwie umzugehen, dürfte mehr Inflation wahrscheinlich noch der am wenigsten kostspielige „Ausweg“ sein.“

US-Exzeptionalismus

„Wir gehen davon aus, dass es sich bei den viel diskutierten Zollsätzen (60 Prozent für China und 20 Prozent für den Rest der Welt) um Maximalsätze handelt, die auf Verhandlungen abzielen. Die sich abzeichnenden Zölle könnten niedriger ausfallen, aber ihre Auswirkungen wären trotzdem erheblich.

Eine Rezession in den USA ist nur dann ein ernsthaftes Risiko, wenn die Fed angesichts eines durch Zölle ausgelösten Inflationsschocks zu einem Zinserhöhungszyklus übergeht. Der wahrscheinliche Endwert für den Lockerungszyklus der Zentralbank ist jetzt höher als vor der Wahl. Wir gehen davon aus, dass wir uns zu Beginn des Jahres 2025 immer noch in einer Art Lockerungszyklus befinden werden, zumindest so lange, bis die Auswirkungen der Zölle, wesentliche Änderungen bei der Einwanderung oder die fiskalpolitische Expansion deutlicher werden.“

Herausforderung für Europa

„Die Wirtschaft der Eurozone stagniert seit 2023 und steht vor einer Reihe von konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen. Für 2025 erwarten wir einen zyklischen Aufschwung, da die sinkende Inflation und die niedrigeren Zinssätze dazu beitragen, die Investitionen der Unternehmen und das Verbrauchervertrauen wiederzubeleben. Ein höheres reales verfügbares Einkommen und leichtere Finanzierungsbedingungen dürften dazu führen, dass überschüssige Ersparnisse freigesetzt werden, um das Konsumwachstum anzukurbeln.

Mögliche US-Zölle sind aber ein Abwärtsrisiko – insbesondere für den Automobilsektor. Die daraus resultierende Handelsunsicherheit könnte das Wachstum um bis zu einem halben Prozentpunkt verringern. Die EZB dürfte die Zinsen rasch auf 2 Prozent senken, gefolgt von einer schrittweisen Lockerung auf 1,5 Prozent bis Ende 2025. Aggressivere Zölle könnten zu einer zusätzlichen und beschleunigten Lockerung führen, obwohl die Zentralbank ein Auge auf eine eventuelle Währungsschwäche gegenüber dem Dollar haben muss.“

Fidelity/HK

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