UNIQA unterstützt Klein- bis Großunternehmen dabei, mit aktivem Risikomanagement ihre Resilienz zu stärken und ihre Nachhaltigkeitsstrategien in Einklang mit rechtlichen Rahmenbedingungen zu bringen. Interview mit Olivera Böhm-Rybak, CEO bei UNIQA Sustainable Business Solutions.

Als eine der führenden Versicherungen des Landes widmet sich UNIQA verstärkt Nachhaltigkeits-Themen. Warum?

Am 22. und 23. Juli 2024 wurden weltweit die heißesten jemals gemessenen Tage verzeichnet. Auch in Österreich hatten wir den zweitwärmsten Juli der Messgeschichte. Und damit auch den vierzehnten Monat in Serie, der über dem Durchschnitt liegt. Laufend erleben wir neue Negativ-Rekorde, die uns, unsere Kund:innen und die gesamte Gesellschaft betreffen. Als Versicherer können wir beeinflussen, wie Kundengelder investiert werden und somit zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Allein die Kapitalanlagen der österreichischen Versicherungen in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro sind hierbei ein enormer Hebel. Gleichzeitig stehen wir unseren Kund: innen bei, den mit den Klimarisiken einhergehenden Herausforderungen zu begegnen. Risiken abzusichern, reicht längst nicht mehr – sie müssen so gut es geht vermieden, zumindest minimiert werden.

Mit dem Tochterunternehmen UNIQA Sustainable Business Solutions betritt eine Versicherung das Terrain der Beratung. Ist das nicht zu weit weg vom Kerngeschäft?

Im Gegenteil! Wir haben immer schon mit unseren Kund:innen darüber geredet, wo ihre Risiken liegen. Einerseits, um mögliche Schäden zu verhindern, andererseits, um das bestehende Restrisiko bestmöglich abzusichern. In den letzten Jahren sind Unternehmen jedoch neben den klassischen Risiken – wie Feuer, Einbruch, Betriebsunterbrechung etc. – zunehmend mit Klimarisiken konfrontiert. Hierzu zählen neben wetterbedingten Schäden wie Hochwasser oder Dürre auch regulatorische Anforderungen, die unter dem Begriff der Nachhaltigkeit auf die Betriebe zukommen. Viele, vor allem kleinere Unternehmen, wissen noch gar nicht, dass sie beispielsweise mit dem Lieferkettengesetz auch zahlreichen neuen Berichtspflichten nachkommen müssen. Das ist für sie neues Terrain, auf dem wir sie mit unserer Expertise begleiten.

Wie können wir uns eine Beratung hinsichtlich wetterbedingter Schäden vorstellen?

Zuallererst sehen wir uns gemeinsam den Betrieb an: Wo befindet er sich? Wie sehen das Gelände und die Gebäude aus? Was wird produziert? Welche Rohstoffe werden benötigt? Auf dieser Basis identifizieren wir in weiterer Folge Risiken und erarbeiten Handlungsempfehlungen. Wir werden beispielsweise einem Betrieb, der auf Wasser angewiesen, aber in einer häufig von Dürre betroffenen Region angesiedelt ist, bei einer angedachten Erweiterung tendenziell raten, einen zweiten Standort an einem anderen Ort zu errichten, wo es dieses Risiko nicht gibt.

An wen konkret richtet sich das Angebot von UNIQA Sustainable Business Solutions?

Mit unserem Angebot richten wir uns sowohl an größere mittelständische Unternehmen als auch an kleinere Betriebe – vorerst in Österreich, Polen, Tschechien und der Slowakei, weitere Länder sollen folgen. Unternehmen können die Services unabhängig von einem UNIQA Versicherungsvertrag in Anspruch nehmen und sich dabei auf unsere gebündelte Risk Engineering Expertise und das Zusammenspiel der besten Köpfe aus unseren 17 Märkten in Europa verlassen. Wir gehen in die Unternehmen, unsere Techniker:innen analysieren vor Ort. Natürlich ist das für kleinere Betriebe eine Kostenfrage, deshalb erarbeiten wir hilfreiche Tools und Lösungen, in die Erkenntnisse und Erfahrungswerte von großen, maßgeschneiderten Projekten fließen.

„Insbesondere in einer Zeit, die von zunehmendem regulatorischem Druck und den Auswirkungen des Klimawandels geprägt ist, sind präventive Maßnahmen und eine robuste Risikomanagementstrategie entscheidend für den Unternehmenserfolg.“ Olivera Böhm-Rybak, CEO der UNIQA Sustainable Business Solutions.

ExpertsTalk / www.uniqa-sustainable.com
Fotocredit: Wilke