19. November 2024

Studie: Arbeiten und Vorsorgen

Noch nie zuvor haben sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so intensiv mit ihrer Zukunft auseinandergesetzt wie aktuell.  Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Das geht aus einer Studie von GrECo hervor.

Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECoJoachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo
Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo

9 von 10 Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 %), eine private Krankenversicherung (90 %) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 %) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle „Health & Benefits Studie“ von GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat. 

Langfristige Sicherheit

„Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste“, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo. 

Unternehmen sind sich längst bewusst, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor ins Unternehmen darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben. Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen haben für 8 von 10 Befragten (83 %) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich hier jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere liegt. „Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller.

Betriebliche Vorsorge: Ungenützte Chance

Trotz aller Bemühungen schöpfen aktuell 67 % der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht aus. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen. Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 %) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur 4 % der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben. Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 % der Unternehmen abgedeckt. Auch eine „Pensionszusage“ bieten nur 27 % an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen. 

GrECo/HK

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