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7. März 2023

Qualität zahlt sich bei Nachhaltigkeit aus

R52 2835 Feix gross neu
Mag. Daniel Feix Geschäftsführer und Head of Portfolio Management bei Impact Asset Management GmbH

Noch vor ein paar Jahren wurden von einigen Marktteilnehmern ESG-Kriterien als Performancekiller und lästige Pflicht betrachtet. In den vergangenen Jahren hat sich immer mehr die wissenschaftliche Erkenntnis durchgesetzt, dass ein hohes ESG-Rating eines Unternehmens mittel- bis langfristig mit einer hohen Qualität in Bezug auf die betriebswirtschaftlichen Fundamentaldaten und einem geringerem Marktrisiko korreliert.

Doch wie sieht der Zusammenhang in umgekehrter Richtung aus: stehen nach „klassischen“ fundamentalen Gesichtspunkten gut aufgestellte Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit besser da? Sind im Rückschluss also Unternehmen mit einem überzeugenden Geschäftsmodell und einer starken Marktstellung und bekannten Marken, stabilem Ertragswachstum, niedriger Verschuldung und hohen Free Cashflows „nachhaltiger“ als andere? Es gibt mehrere Faktoren, die diese These durchaus stützen.

Big ist nicht nur beautiful, sondern auch sustainable

Bluechips, die finanziell nachhaltig wirtschaften und als Weltmarktführer etablierte Weltklasse-Produkte herstellen verfügen über ausreichend finanzielle Polster, um wichtige Investitionen zu tätigen. Dazu gehören neben Investitionen in Forschung und Entwicklung auch Ausgaben im Bereich der Nachhaltigkeit. Diese Investitionen bilden wiederum die Grundlage, um zukünftig eine hohe Profitabilität zu erreichen. Vorausschauende Unternehmen haben schon längst erkannt, dass Nachhaltigkeit kein inhaltsloser verkaufsfördernder Marketingslogan sein darf, sondern integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Laut einer aktuellen ESG-Studie von PwC („ESG Empowered Value Chains 2025“), für die 900 Führungskräfte weltweit zum Status quo ihrer ESG-Transformation befragt wurden, sehen sich 53 Prozent der befragten Unternehmen erst am Anfang ihrer geplanten ESG-Transformation. Nur eine kleine Gruppe fortschrittlicher Unternehmen (6 Prozent) sind „ESG-Champions“: Diese tätigen hohe Investitionen im Bereich der Nachhaltigkeit, um langfristig finanziell und nachhaltig erfolgreich zu sein. Bei diesen pragmatischen Unternehmen handelt es sich laut der Studie um größere Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als drei Milliarden Euro.

Der Kapitalmarkt als Treiber von ESG

Neben Kunden, Geschäftspartnern, der Öffentlichkeit und Mitarbeitern sehen sich börsennotierte Unternehmen mit einem weiteren Stakeholder konfrontiert, der zunehmend Nachhaltigkeit einfordert: dem Kapitalmarkt. Dieser betrachtet Nachhaltigkeit immer mehr als Standard-Anlagekriterium – dieser Umstand wird teilweise auch durch die Regulierung wie beispielsweise die EU-Offenlegungsverordnung vorangetrieben. Vor allem institutionelle Investoren üben über ihr Engagement großen Druck auf große, börsennotierte Konzerne aus. Darüber hinaus drängen immer mehr aktivistische Investoren auf den Markt, die ESG als zentralen Werthebel verstehen.

Solide wirtschaftende, börsennotierte Konzerne sind auch im Hinblick auf ESG-Transparenz Vorreiter. So sind diese bereits seit 2016 im Rahmen der CSR-Richtlinie der EU dazu verpflichtet, über ihre Fortschritte in den Bereichen Ökologie, soziale Nachhaltigkeit und Unternehmensführung zu berichten. Diese ESG-Reporting-Pflicht im Rahmen der allgemeinen Unternehmensberichterstattung förderte wiederum den ESG-Transformationsprozess. Durch die seit diesem Jahr geltende Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden erstmals auch kleinere Unternehmen dazu verpflichtet, ihre ESG-Maßnahmen offenzulegen. Börsennotierte Großkonzerne besitzen hier einen klaren Vorsprung, da die Grundlagen für eine umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung bereits etabliert wurden. Somit können die erweiterten ESG-Berichtspflichten infolge der CSRD viel besser bewältigt werden. Es macht also durchaus Sinn, als Anleger sich die Big Player und ihre ESG-Aktivitäten genau anzuschauen. Hier finden sich Vorreiter mit einem starken Einfluss.

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Mag. Daniel Feix Geschäftsführer und Head of Portfolio Management bei Impact Asset Management GmbH

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