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22. Oktober 2024

Private-Banking-Studie Österreich 2024

Private Banking (PB) zählt zu den am schnellsten wachsenden Bereichen des Finanzsektors – im vergangenen Jahr stieg das Gesamtvermögen der Kunden in Österreich auf 923 Milliarden Euro an, etwa die Hälfte davon ist im Besitz der Generation 60plus. Das heißt, in den kommenden Jahren werden knapp 500 Milliarden Euro an die nächste Generation übertragen.

Dr. Michaela Scheider, Managing Partner bei zeb Austria

Für Banken bedeutet das zum einen große Chancen durch die Neuverteilung von Marktanteilen und zum anderen mehr Risiko durch die mögliche Abwanderung des Kundenstamms zur Konkurrenz. Während die Zinswende 2023 zur überdurchschnittlichen Ertragsentwicklung im PB-Geschäft beigetragen hat, zeigen jüngste Zinsentwicklungen, dass das PB-Geschäft risikoreich bleibt und durch einen verstärkten Wettbewerb immer mehr unter Handlungsdruck gerät.

„Die wachsende Komplexität im Private Banking, insbesondere durch den anstehenden Generationenwechsel, stellt Banken vor Herausforderungen und bietet zugleich neue Chancen. Entscheidend wird sein, rechtzeitig die Weichen zu stellen, um bestehende Vermögen zu sichern und die nächste Generation als Kunden zu gewinnen.“ sagt Dr. Michaela Schneider, Managing Partner von zeb Austria.

Markus Bräckle, Senior Manager und Studienautor bei zeb

„Zwar hat die Zinswende zu einer erfreulichen Ertragssteigerung im Private Banking geführt, doch der zunehmende Wettbewerb und die veränderten Kundenerwartungen machen innovative Strategien unerlässlich, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern,“ betont Markus Bräckle, Senior Manager und Studienautor bei zeb.

Zentrale Ergebnisse der „Private-Banking-Studie Österreich 2024“

  • Kontinuierliches Wachstum: Das Vermögen der Kunden in den Private-Banking-Fokussegmenten wächst weiterhin mit einer Entwicklung von etwa 5,5 Prozent jährlich. Während im vergangenen Jahr Aktien durch Kurssteigerungen profitierten, wurden im Immobiliensektor leichte Rückgänge verzeichnet.
  • Ertragssteigerung durch Zinswende: Die Zinswende im Jahr 2023 hat zu einer deutlichen Ertragssteigerung im Private Banking geführt. Rund ein Drittel des Ertragspotenzials entfällt auf Einlagen, bei einer Ertragsentwicklung von 10,4 Prozent.
  • Überdurchschnittliches Wachstum der Zinserträge: Die Analyse der österreichischen Bankenlandschaft zeigt für den Zeitraum 2019 bis 2023 ein überproportionales Wachstum der Zinserträge von 11,3 Prozent. Dieses Ergebnis ist auf das überdurchschnittliche Wachstum der Zinsergebnisse zurückzuführen.
  • Wachsende Wettbewerbsdynamik: Der Wettbewerbsdruck im Private-Banking-Sektor nimmt zu: Marktteilnehmer investieren verstärkt in Private-Banking-Aktivitäten. Während Großbanken mit einem Marktanteil von 35-37 Prozent das Feld anführen, geraten eigenständige Privatbanken (25-30 Prozent Marktanteil) und regional agierende Institute (10-15 Prozent Marktanteil) zunehmend unter Zugzwang, ihre Wettbewerbsposition zu behalten.
  • Generationenwechsel treibt Neuverteilung von Marktanteilen voran: Fast die Hälfte des PB-Gesamtvermögens in Österreich befindet sich im Besitz von Personen über 60 Jahren. Das heißt, in den nächsten Jahren wird ein erheblicher Anteil des PB-Vermögens an die nächste Generation übergeben. Der anstehende Generationenwechsel verstärkt die Umverteilung von Marktanteilen im Private Banking. Für Banken ergibt sich daraus ein großes Potenzial, die Erbengeneration als Neukunden zu gewinnen, jedoch besteht auch das Risiko, etablierte, ertragsstarke Kundenbeziehungen an die Konkurrenz zu verlieren.
  • Strategie zur Sicherung der nächsten Kundengeneration: Um den Generationenwechsel erfolgreich zu gestalten, empfiehlt zeb ein dreistufiges Generationenmanagement. Dies umfasst eine ganzheitliche Vermögensplanung, den Ausbau eines externen Expertennetzwerks, sowie die gezielte Begleitung von Unternehmerfamilien, um langfristige Kundenbindungen zu sichern.

Für die Studie wurden im Zeitraum von 2019 bis 2023 zehn traditionelle Banken mit eigenem Firmensitz in Österreich befragt. Das verwaltete Vermögen der erhobenen Banken lag im Bereich zwischen 2 Milliarden bis 32 Milliarden Euro. Neben der historischen Entwicklung der Erträge wurden Break-Even-Analysen im 5-Jahres-Szenario bis 2028 durchgeführt.

zeb/SJ

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