Österreich tappt in die Zinsfalle
Jahrelang konnte sich die Republik Österreich sehr günstig verschulden, diese Zeiten sind vorbei. Erst vergangene Woche hob die EZB den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf vier Prozent an. Wie stark die Zinsen auf die langfristigen Schulden drücken, zeigt eine Auswertung der Agenda Austria.
Österreich hat sich zwar langfristig günstig verschuldet, aber die Neuverschuldung muss bereits zu höheren Zinsen aufgenommen werden. Selbst das Zinsniveau auf langfristige Schulden wird im Jahr 2024 mehr als doppelt so hoch sein wie im vergangenen Jahr. „Jeder neue Euro Schulden wird in Zukunft teuer bezahlt werden müssen“, warnt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert. Das Geld, das für höhere Zinsen ausgegeben wird, fehlt an anderer Stelle.
Harter Brocken: Pensionen
Größter Schuldentreiber sind und bleiben übrigens die kolossalen Abgänge im Pensionssystem. Schon heute muss jeder vierte Budgeteuro dafür verwendet werden, das jährliche Defizit im staatlichen Pensionssystem auszugleichen. Jahr für Jahr verschwinden fast die gesamten Einnahmen aus der Lohnsteuer im staatlichen Pensionsloch. Allein von 2022 bis 2026 müssen gigantische 140 Milliarden Euro aus dem Bundesbudget bereitgestellt werden, um die Differenz zwischen den Einzahlungen der Aktiven und den Auszahlungen an die Pensionisten abzudecken, so Agenda Austria in einer Analyse aus dem Vorjahr.
Agenda Austria/HK