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10. Juli 2024

Nvidia: Gesunde Skepsis

Warum Anleger beim Chip-Hersteller Nvidia mit Bedacht handeln sollten und sich der Blick auf reine KI-Softwareunternehmen lohnen könnte. Ein Kommentar von Rahul Bhushan, Managing Director von ARK Invest Europe.

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Beispiellose Investitionen in KI-Infrastruktur haben Nvidia zum wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht.

„Nvidia, Hersteller von Grafikprozessoren (GPUs), hat durch den Boom der KI enormes Wachstum verzeichnet und gilt derzeit als wertvollstes Unternehmen weltweit. Eine am 20. Juni 2024 veröffentlichte Analyse der US-Investmentfirma Capital Sequoia Capital konstatiert bei dem IT-Konzern allerdings eine immer größere Kluft zwischen den durch KI-Infrastruktur implizierten Umsatzerwartungen und dem tatsächlichen Umsatzwachstum im KI-Ökosystem.“

Rahul Bhushan, Mitgründer von Rize ETF
Rahul Bhushan, Managing Director von ARK Invest Europe

Enorme Kluft

„Diese mit ursprünglich in Höhe von 125 Milliarden Dollar bezifferte Diskrepanz ist der Analyse zufolge auf sage und schreibe 600 Milliarden US-Dollar angewachsen. Diese Summe wäre erforderlich um die Gesamtkosten für die KI-Rechenzentren des Unternehmens und die Margen seiner Endkunden, die mit den Nvidia-Produkten ja alle auch Geld verdienen müssen, zu decken.

Keine Frage, beispiellose Investitionen in KI-Infrastruktur haben Nvidia zum wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht. Allerdings hat der Konzern in der Vergangenheit auch von den Engpässen beim GPU-Angebot profitiert, denn viele Unternehmen haben ihre Vorräte aufgestockt – allein Microsoft trug mit rund 22 Prozent zum Umsatzwachstum in Q4 bei. Inzwischen hat sich die Lage bei den Lieferengpässen deutlich entspannt, die Nachfrage könnte demzufolge nachlassen.“

Einnahmen bleiben aus

„Obwohl Nvidia Investitionen in großem Umfang vorgenommen hat, bleiben die erwarteten Einnahmen aus der KI-Infrastruktur aus. Das Defizit liegt bei aktuell 500 Milliarden US-Dollar. GPU-Computing wird zudem zur Massenware, was zu einem potenziellen Preisverfall und einer Abwertung von Chips der aktuellen Generation wie dem H100 von Nvidia führt, wenn neuere Modelle wie der B100 auf den Markt kommen.

Neuentwicklungen, wie der B100-Chip, könnten den kometenhaften Aufstieg der Aktie zwar durchaus aufrechterhalten, Anleger sollten dennoch mit Bedacht handeln. Wir bei ARK Invest Europe sind der Meinung, dass taktische Investoren ihren Fokus allmählich auf reine KI-Softwareunternehmen verlagern sollten, um das volle Potenzial des KI-Geschäfts zu erschließen.“

Chancen im KI-Sektor

„So nutzt der US-Softwarehersteller Palantir Technologies KI für fortschrittliche Datenanalysen und unterstützt damit strategische Entscheidungen in verschiedenen Sektoren. Teradyne, Hersteller für Testsysteme für Halbleiter in den Vereinigten Staaten, setzt KI in der Automatisierung ein, um die Effizienz und Präzision der Fertigung zu verbessern. Auch der Spezialist für Satellitenkommunikation Iridium, ebenfalls in den USA ansässig, integriert KI – zur Verbesserung der Satellitenkommunikation und zur Gewährleistung einer zuverlässigen globalen Konnektivität. Und schließlich Unity Software, in Kalifornien beheimateter Anbieter von 3D-Entwicklungstools. Das Unternehmen setzt KI-gesteuerte Plattformen ein, um Spiele und die Erstellung von 3D-Inhalten in Echtzeit zu revolutionieren.

Wir sind überzeugt, dass im Zuge der Weiterentwicklung des KI-Ökosystems die Investitionsrenditen zunehmend von Software-Fortschritten abhängen, die zu einem erheblichen Nachfragewachstum führen.“

ARK Invest/HK

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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