Nachhaltigkeit: Risken und Chancen 2021
Das starke Momentum des Jahres 2020 bei nachhaltigen Investments wird auch 2021 anhalten. Grund genug, jede der drei ESG-Dimensionen einer näheren Analyse zu unterziehen. Vor allem die Aspekte „S“ und „G“ stehen dabei in engem Zusammenhang mit der Covid-19-Krise.
Ophélie Mortier, Head of Responsible Investments bei DPAM, kommentiert: „2021 werden Klimaaspekte weiterhin im Fokus stehen, hier liegt eindeutig die höchste Priorität der öffentlichen und politischen Agenda. Blickt man auf das Engagement der wichtigsten Regionen, oder zumindest derjenigen mit dem größten Treibhausgasausstoß – USA, Europa und China – verpflichten sich diese zur Kohlenstoffneutralität bis 2050 (Europa und USA) bzw. 2060 (China).“
Umwelt (E): Null-Emission angepeilt
Angeschlossen haben sich zudem Südkorea, Japan, Kolumbien und Südafrika. Damit streben zwei Drittel der Weltwirtschaft bzw. Verursacher, die insgesamt für über 50 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, in den nächsten dreißig Jahren Netto-Null-Emissionen an. Es gibt drei Hauptoptionen, um diese Neutralität zu erreichen: Reduzierung des Energieverbrauchs, Reduzierung von Emissionen durch die Wahl umweltfreundlicherer Produktionsverfahren und die Ausweitung von Verfahren zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff.
Soziales (S): Kampf gegen Corona
Der Einsatz von Impfstoffen wird die Welt nach der Gesundheitskrise – ohne von einem möglichen Ende der Pandemie sprechen zu wollen – herausfordern, vor allem in Bezug auf Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Lebensgrundlagen und Lebensweisen. Auf der sozialen Seite hat COVID-19 die globale Ungleichheit verschärft. Verteilungseffekte, Gerechtigkeit und Fairness werden im Mittelpunkt der Sorgen der Menschen stehen.
Mortier: „Die EU versucht bereits, Menschenrechte und Unternehmensverantwortung weiter zu regulieren, um die Wachsamkeit für nachhaltiges Handeln in der Lieferkette zu fördern. Seit den Anfängen des ESG-Research ist die Lieferkette eines der kritischsten Hauptanliegen. Das Virus hat die Debatte nun noch mehr auf diesen Punkt gelenkt. Einerseits gibt es einen Paradigmenwechsel, indem mehr auf die Bezugs- bzw. Beschaffungsquellen von Unternehmen geachtet wird. Andererseits hat die Krise die Anreize für eine schnelle Automatisierung beschleunigt. Dies wird eine wichtige soziale Herausforderung sein, die es zu bewältigen gilt.“
Governance (G): Disruptiver Trend
Die Pandemie hat weiters die Bewegung weg von striktem Shareholder-Denken hin zur Stakeholder-Orientierung verstärkt. „Dies wird auch in den kommenden Jahren eindeutig ein disruptiver struktureller Trend sein. Anders als beim ursprünglichen, auf Renditemaximierung ausgerichteten Paradigma sind Unternehmen zunehmend gefordert, alle Stakeholder-Interessen in den Mittelpunkt zu stellen. Die langjährige Devise der Kostensenkung und Gewinnmaximierung wird nun durch globale ESG-Themen abgelöst, die insbesondere durch die Auswirkungen der Coronakrise und der Lockdowns noch stärker in den Vordergrund treten“, so Mortier.
Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens: DPAM/HK