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11. September 2024

Mischfonds: Die letzte Bastion der aktiven Manager?

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Detlef Glow Head of Lipper EMEA Research, LSEG Data & Analytics

Gemischte Fonds sind derzeit noch eine Domäne aktiver Manager. Als rein passive Produkte sind sie noch immer schwer darstellbar. Gut möglich aber, dass in diesem Bereich vermehrt aktiv gemanagte ETFs aufgelegt werden.

Während sich die Anbieter von aktiv gemanagten Aktienfonds und neuerdings auch von aktiven Anleihenfonds seit einiger Zeit darüber beschweren, dass ein Großteil der Mittelzuflüsse in passive Produkte und vor allem in ETFs fließen, verzeichneten aktiv gemanagte Mischfonds bis Jahresende 2022 hohe Nettomittelzuflüsse. Mit dem Ende der Niedrigzinsphase begannen jedoch Anleger, die Mischfonds als Ersatz für Anleihenfonds gekauft hatten, ihr Kapital umzuschichten. Das führte in der Folge zu Mittelabflüssen im Segment der Mischfonds. Zudem trugen die Verluste einiger Mischfonds im Jahr 2022 dazu bei, dass einige der Publikumslieblinge der Vorjahre zu Ladenhütern wurden und ebenfalls starke Mittelabflüsse verzeichneten. Alles in allem betrachtet sind die Mittelabflüsse aus Mischfonds über die letzten 19 Monate aber klar der Anlageentscheidung für Anleihen und nicht einer aktiven Entscheidung gegen Mischfonds zuzuordnen. Somit sollten sich die Mittelbewegungen im Bereich der Mischfonds bald wieder normalisieren.

Mischfonds versus ETFs

Zurückkommend auf die in den vergangenen Jahren verzeichneten überproportionalen Mittelzuflüsse in passive Produkte (ETFs) im Bereich Aktien und Anleihen, stellt sich nun die Frage, ob Anleger im Segment der Mischfonds in Zukunft eher aktive Produkte bevorzugen werden oder ob auch hier der Marktanteil passiver ETFs überproportional steigen wird. Ich persönlich glaube, dass Mischfonds – oder moderner gesagt: Multi-Asset-Fonds – eine Domäne für aktive Manager sind und vorerst bleiben werden. Denn viele der in einem Gemischten Portfolio zu treffenden Anlageentscheidungen benötigen neben Disziplin auch viel Erfahrung – und Letztere lässt sich, zumindest derzeit, nicht mit einem regelbasierten Ansatz nachbilden. Dass Anleger in Europa dies ähnlich sehen, zeigt sich auch in den Absatzzahlen der Gemischten ETFs. Denn obwohl alle großen Anbieter verschiedene Mischfondsstrategien als ETFs anbieten, sind die Mittelzuflüsse in diese Produkte als gering einzustufen.

Fazit

Dennoch glaube ich, dass ETFs in naher Zukunft eine bedeutendere Rolle im Segment der Mischfonds spielen werden. Ich gehe davon aus, dass schon bald die ersten Anbieter von aktiv gemanagten ETFs die Möglichkeit der Auflage von ETF-Anteilsklassen im Bereich der Gemischten Fonds nutzen werden, um sich so neue Vertriebswege zu erschließen. Zudem dürften bereits einige Anbieter, die bis heute noch keine ETFs in Europa anbieten, darüber nachdenken, den einen oder anderen aktiv gemanagten Gemischten ETF aufzulegen, da sie hier Neuland betreten würden und somit gute Chancen auf attraktive Absatzzahlen hätten. Dennoch sollte das Segment der Mischfonds, auch wenn zukünftig mehr und mehr Gemischte ETFs angeboten werden, in der vorhersehbaren Zukunft fest in der Hand der aktiven Manager bleiben.

www.lipperleaders.com

Disclaimer: Dieser Artikel dient nur der Information und stellt keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von LSEG Lipper oder der LSEG.

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Detlef Glow Head of Lipper EMEA Research, LSEG Data & Analytics

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