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12. September 2024

Medienbranche: Das Wachstum stimmt

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und starkem Wettbewerb wächst die globale Unterhaltungs- und Medienbranche weiter: 2023 steigen die Umsätze um 5 % auf 2,6 Billionen Euro. Auch in Österreich zeigt sich dieser positive Trend, wo die Branche 2023 mit 3 % auf 12,4 Milliarden Euro wächst.

Nicole Prieller, Geschäftsführerin Digital and Customer Transformation bei PwC Österreich
Nicole Prieller, Geschäftsführerin Digital and Customer Transformation bei PwC Österreich

Vor allem die Gaming-Industrie und Streaming-Dienste treiben das Wachstum an. Aber auch traditionelle Bereiche wie Kino, Musik und Radio profitieren von Blockbustern sowie Welt-Tourneen bekannter Musiker:innen. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen „Global Entertainment & Media Outlook 2024-2028“ von PwC, der seit 25 Jahren Umsatztrends und Prognosen für 53 Länder, darunter Österreich, liefert.

Gaming im Aufwind

Für Anbieter:innen der Unterhaltungsbranche herrscht eine spannende Dynamik: „Der Markt verändert sich rasant. Immer mehr Unterhaltungsanbieter passen ihre Geschäftsmodelle an und nutzen gezielt die Möglichkeiten von GenAI. Auch müssen viele ihr Angebot erweitern und die Interaktion der Nutzer:innen auf ihren Plattformen stärker fördern”, so Nicole Prieller, Geschäftsführerin Digital and Customer Transformation bei PwC Österreich. 

„Asien-Pazifik wird bis 2028 fast die Hälfte des weltweiten Gaming-Umsatzes ausmachen“

Die Gaming-Industrie – einschließlich E-Sport, also wettbewerbsorientiertes Gaming mit Turnieren und Live-Publikum – gehört weiterhin zu den am schnellsten wachsenden Bereichen. Der globale Gesamtumsatz erreichte im Jahr 2023 210,1 Milliarden Euro – was einem Anstieg von 4,6 % seit 2022 entspricht. Bis 2028 wird erwartet, dass der Umsatz die Marke von 300 Milliarden Euro überschreitet, das doppelte Niveau von 2019. „Der asiatisch-pazifische Raum dominiert diesen Markt und wird bis 2028 fast die Hälfte des weltweiten Umsatzes ausmachen. Für Österreich bietet dies Chancen, sich stärker zu vernetzen und von diesen Trends zu profitieren“, erklärt Prieller.

Großes Kino  

Neben dem Gaming-Bereich gewinnen auch persönliche Erlebnisse wie Live-Musik und Kinobesuche an Bedeutung. Große Veranstaltungen, darunter Konzerte von Welt-Stars und Blockbuster wie Barbie oder Oppenheimer trugen 2023 erheblich zu den Umsatzsteigerungen bei. Allerdings spürt das Kino weiterhin die Nachwirkungen der Lockdowns. Erst 2025 wird erwartet, dass die Einnahmen wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreichen.  

Neue Medien, neue Einnahmen

Der österreichische Streaming-Markt (Over-the-top-Video, OTT) bleibt erfolgreich: Der Umsatz hat sich seit 2019 verdoppelt und erreichte 2023 einen Rekordwert von 307 Mio. Euro. Dieser Positivtrend zeigt sich auch auf globaler Ebene mit einem Umsatzanstieg von 17,9 % im Vergleich zum Vorjahr. „Der Streaming-Boom wurde durch die Pandemie angeheizt, aber in den nächsten Jahren wird das Wachstum wahrscheinlich langsamer. Streaming-Anbieter müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen und neue Einnahmequellen neben den klassischen Abonnements erschließen“, erklärt die PwC-Expertin. Dazu können Maßnahmen zählen, wie die Einführung werbefinanzierter Varianten – etwa günstigere Abonnementgebühren mit Werbung –, die Bekämpfung von Passwort-Sharing, die Integration von Live-Sport oder stärkere Zusammenarbeit und Konsolidierung innerhalb der Branche.

„Die Daten zeigen, dass die österreichische Unterhaltungs- und Medienbranche weiterhin wächst. Trotz einiger Herausforderungen bleibt der Aufwärtstrend bestehen, wenn auch nicht in allen Bereichen gleichermaßen. Am Ende entscheiden die Konsument:innen, welche Angebote sie unterstützen“, schließt PwC-Expertin Prieller.   

PwC/HK

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