fbpx
29. August 2024

Landwirtschaft der Zukunft

Ignace De Coene, Equity Fund Manager bei DPAM, plädiert für eine zukunftsgerichtete Landwirtschaft, die durch Effizienzsteigerungen sowohl die Welternährung als auch den Klima- und Umweltschutz im Blick behält.

Der Fokus der Landwirtschaft muss auf Effizienzsteigerungen und technischem Fortschritt liegen.
Ignace De Coene, Equity Fund Manager bei DPAM
Ignace De Coene, Equity Fund Manager bei DPAM

„Emissionen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion spielen bei der Bekämpfung des Klimawandels eine wichtige Rolle. Gleichzeitig steht die Landwirtschaft in der Kritik, die Artenvielfalt und natürliche Lebensräume zu gefährden. Diese Kritik ist in einigen Regionen der Welt berechtigt. Aber immerhin muss die Landwirtschaft inzwischen 8 Milliarden Menschen ernähren.“

Große Herausforderungen

Weltweit steht die Landwirtschaft also vor großen Herausforderungen: „In Afrika stehen Nahrungsmittelproduktion und Bevölkerungszahl noch lange nicht im Einklang, obwohl sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche im letzten Jahrhundert verdoppelt hat. Hier gibt es noch viel Spielraum für eine Vergrößerung der landwirtschaftlichen Betriebe und eine verstärkte Mechanisierung. Auch in entwickelten Regionen müssen jedoch weiter Effizienzgewinne erzielt werden. So ist z.B. der hohe Wasserbedarf in einigen Regionen ein ernsthaftes Problem.“

Beispiel Palmöl

„Um das Potenzial für Ertragssteigerungen zu veranschaulichen, nehmen wir das Beispiel Palmöl, ein Grundnahrungsmittel für Milliarden von Menschen in Asien und Afrika. Palmöl macht etwa ein Drittel des weltweiten Pflanzenölmarktes aus. Bei Palmöl haben sich die Erträge in den letzten zehn Jahren auf einem gefestigten Niveau eingependelt. Dies liegt vor allem an der begrenzt verfügbaren Anbaufläche. Die besten geeigneten Flächen werden bereits genutzt und neue Flächen sind in der Regel weniger produktiv (von der Rodung bewaldeter Flächen ganz zu schweigen). Eine Steigerung der Produktion ist daher nur mit einer Weiterentwicklung der Pflanzen selbst zu erzielen. Im Gegensatz zu anderen Kulturpflanzen wie Reis und Mais gibt es noch keine Hybrid-Sorten für Palmöl.

Erste Entwicklungsergebnisse von Verdant Biosciences sind jedoch vielversprechend, darunter Krankheitsresistenz und das Potenzial zur Verdoppelung des Palmölertrags. Hybridpflanzen könnten die Palmölproduktion innerhalb von 25 Jahren um 4 % steigern, ohne dass zusätzliche Flächen benötigt würden. Aber auch ohne diese Verbesserung bleibt Palmöl global gesehen effizient: Für die Produktion von 80 Millionen Tonnen werden „nur“ 30 Millionen Hektar Anbaufläche benötigt, während für die Produktion von 60 Millionen Tonnen Sojaöl 133 Millionen Hektar erforderlich sind.“

Weniger Methan

„Ein weiteres Beispiel, die landwirtschaftliche Produktion durch Effizienzsteigerungen auch umweltfreundlicher zu gestalten, ist der Futtermittelzusatz Bovaer, der die Methanemissionen von Rindern senkt. Die Kosten für den Einsatz von Bovaer werden auf jährlich 80-90 € pro Kuh geschätzt, was einem zusätzlichen Cent pro Liter Milch entspricht. Für diese Kosten ergibt sich eine Verringerung der Methanemissionen um mindestens 30 %, was einer Vermeidung von 30 kg Methan pro Kuh und Jahr (fast 1 Tonne CO2) entspricht. Im Vergleich zum Preis der europäischen Emissionsrechte (etwa 70 € pro Tonne) erscheint dies angemessen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Landwirtschaft nach wie vor ein erhebliches Potential zur Effizienzsteigerung hat. Sie könnte damit sowohl ihren Auftrag erfüllen, eine ständig wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, wie auch die Produktion insgesamt an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.“

DPAM/HK

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.