21. Mai 2024

Kunststoff in Geld verwandeln

Der neue Bericht von Plastics Europe zeigt, dass Kreislaufkunststoffe mittlerweile 13,5 % der in Europa hergestellten neuen Kunststoffprodukte ausmachen. Insgesamt werden mittlerweile gut ein Viertel des europäischen Plastikmülls recycelt. Damit lässt sich gutes Geld verdienen.

Victoire Carous, Senior Investment Manager & Co-Lead, LOIM Plastic Circularity
Victoire Carous, Senior Investment Manager & Co-Lead, LOIM Plastic Circularity

Zum ersten Mal werden mehr Kunststoffabfälle recycelt als auf Deponien entsorgt – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen in Europa. Auch hat das Europäische Parlament im Rahmen einer neuen Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle verbindliche Ziele für die Wiederverwendung, Sammlung und das Recycling von Verpackungen sowie Verbote von Einwegverpackungen, Miniaturflaschen und Beuteln verabschiedet, die als unnötig erachtet werden.

OMV mischt mit

Victoire Carous, Senior Investment Manager & Co-Lead, LOIM Plastic Circularity, kommentiert: „Neben politischen Fortschritten spielen auch die Maßnahmen der Unternehmen eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu einer Wertschöpfungskette für Kunststoffe: Die OMV will mit dem Anbieter von Kreislaufwirtschaftslösungen Interzero zusammenarbeiten, um eine Sortieranlage zur Herstellung von Rohstoffen für das chemische Recycling zu errichten. OMV wird mehr als EUR 170 Mio. in den Bau der Anlage in Walldürn, Süddeutschland, investieren und 89,9% der Anteile an dem Joint Venture halten, während der Rest im Besitz von Interzero ist.

OMV gibt an, dass die Anlage 250.000 Tonnen Mischkunststoffe pro Jahr verarbeiten wird, wobei der Schwerpunkt auf der Umwandlung von Abfällen, die nicht mechanisch recycelt werden können, in Pyrolyseöl liegt, einem Ausgangsstoff für das chemische Recycling. Mit fünf Sortieranlagen für Leichtverpackungsabfälle in Deutschland und der Kapazität, etwa ein Drittel dieser Abfälle in Deutschland zu sammeln, verfügt Interzero über die größte Sortierkapazität in Europa.“

HolyGrail 2.0: Digitale Wasserzeichen

„HolyGrail 2.0 hat seine zweite FuE-Forschungsphase abgeschlossen und wird in kommerziellen Sortier- und Recyclinganlagen unter normalen Betriebsbedingungen eingesetzt werden. Die Initiative für digitale Wasserzeichen hat mehr als 130 Unternehmen und Verbände aus der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie zusammengebracht. Digitale Wasserzeichen sind optische Codes, die mit einem Verpackungsetikett aufgebracht oder in eine Form eingeprägt werden. Diese „digitalen Recyclingpässe“ enthalten wichtige Informationen wie die Art der verwendeten Kunststoffe und deren Zusammensetzung, die Verwendung für Lebensmittel oder Nicht-Lebensmittel und die Lagereinheit.“

Eastman: Molekulares Kunststoffrecycling

„Das Unternehmen Eastman hat bekannt gegeben, dass seine neue Anlage für molekulares Recycling in Kingsport, Tennessee, in Betrieb ist und Einnahmen erwirtschaftet. Das Unternehmen geht davon aus, dass es die Produktion in den kommenden Monaten steigern wird. Ziel ist es, bis 2024 ein zusätzliches EBITDA von etwa 75 Mio. USD aus der neuen Anlage zu erwirtschaften, um seine Kreislaufwirtschaftsplattform voranzutreiben. 

Die Polyester-Erneuerungs-Technologie des Unternehmens wird bei schwer zu recycelnden Kunststoffabfällen eingesetzt, die heute in der Regel auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen landen. Die Technologie ermöglicht es, diese Abfälle in ihre molekularen Bausteine zu zerlegen und wieder zusammenzusetzen, um einen Kunststoff mit kompromisslosen Leistungsmerkmalen zu erhalten.“

LOIM/HK

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