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17. Juni 2024

Konjunktur Österreich: Schrittweise besser

Die schrittweise Verbesserung der Konjunkturlage in Österreich setzt sich fort. Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator stieg im Mai auf minus 2,0 Punkte. Damit ist die Entwicklung sehr verhalten, doch immerhin wird der höchste Wert seit zweieinhalb Jahren erreicht.

Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria
Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria

UniCredit Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer: „Die Erholung der heimischen Wirtschaft kommt zwar nur sehr langsam aus den Startlöchern, der Aufwärtstrend ist aber stabil. Unser Konjunkturindikator zeigt mittlerweile den achten Monat in Folge eine Verbesserung der Konjunktur an. Das war zuletzt im Aufschwung nach der Finanzkrise ab dem Frühjahr 2009 der Fall.“ 

Verbesserung in allen Sektoren

Die Verbesserung des Konjunkturindikators im Mai wurde durch eine Stimmungsaufhellung in allen Wirtschaftssektoren unterstützt. „Trotz etwas Gegenwind durch einen Rückgang der Verbraucherstimmung verbesserte sich die Geschäftseinschätzung im Dienstleistungssektor spürbar. Auch am Bau und in der heimischen Industrie setzte sich eine moderate Aufhellung der Stimmungslage fort, zumal sich auch das globale Exportumfeld weiter belebte“, meint Bruckbauer.

Unicredit_Konjunkturindikator_062024

„Nach dem leichten BIP-Anstieg im ersten Quartal um 0,2 Prozent zum Vorquartal wird die heimische Wirtschaft voraussichtlich auch im zweiten Quartal in diesem Ausmaß zulegen können. Für das zweite Halbjahr erwarten wir sogar etwas stärkere Zuwachsraten. Nach dem leichten Rückgang des BIP im ersten Halbjahr um rund ein halbes Prozent im Vergleich zum Vorjahr wird damit im Gesamtjahr 2024 noch ein geringes Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent möglich werden“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.

Walter Pudschedl, Ökonem bei UniCredit Bank Austria (©Pepo Schuster)
Walter Pudschedl, Ökonem bei UniCredit Bank Austria (©Pepo Schuster)

Zunächst mehr Arbeitslose

Die verhaltene Konjunkturentwicklung führt vorerst weiter zu einer leichten Verschlechterung der Lage am österreichischen Arbeitsmarkt. Im Mai stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenquote auf 6,9 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit Dezember 2021. „Der leichte Aufwärtstrend der Arbeitslosenquote wird sich in den kommenden Monaten noch fortsetzen. Rund um den Jahreswechsel sollte sich die bessere Konjunkturentwicklung jedoch stabilisierend auswirken und im kommenden Jahr einen Rückgang der Arbeitslosigkeit ermöglichen. Nach durchschnittlich 6,8 Prozent 2024 gehen wir weiter von einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent 2025 aus. Neben der besseren Konjunktur wird auch die Enge am Arbeitsmarkt dazu beitragen“, so Pudschedl.

Inflation gesunken

Die Inflation hat sich seit dem Jahresbeginn deutlich reduziert und ist im Mai auf 3,3 Prozent im Jahresvergleich, den niedrigsten Wert seit zweieinhalb Jahren, zurückgegangen. Über den Sommer dürfte die Weitergabe der gesunkenen Großhandelspreise für Gas und Strom an die Haushalte die Teuerung weiter dämpfen, doch die nur langsam auslaufenden Zweitrundeneffekte im Dienstleistungsbereich dürften die Disinflation bremsen.

„Nach dem spürbaren Rückgang der Inflation seit dem Jahresbeginn wird der Disinflationsprozess in der zweiten Jahreshälfte fast zum Erliegen kommen. Die Teuerung dürfte bis zum Jahresende rund um 3 Prozent schwanken. Wir gehen weiterhin von einer Inflationsrate von 3,6 Prozent im Jahresdurchschnitt 2024 aus, allerdings hat sich die Aussicht auf einen etwas niedrigeren Wert leicht erhöht“, meint Pudschedl und ergänzt: „Für 2025 erwarten wir unverändert einen Rückgang der Teuerung in Österreich auf durchschnittlich 2,3 Prozent.“

UniCredit Bank Austria/HK

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