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17. Juni 2024

Kolumne Putz: Verfrühte Vorfreude

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

Ein neues Rekordhoch für die US-Börsen. Kaum ein Titel blieb unbewegt. Zum ersten Mal seit 2020 fielen eine Zinsentscheidung und die Veröffentlichung des FOMC auf denselben Tag. Doch diesmal war die Vorfreude verfrüht: Statt über erste Zinsschritte im September zu sprechen (hierfür sank die Wahrscheinlichkeit von 70% auf 63%), dampfte die Fed die Rekordhochs rasch wieder ein.

Nach einer turbulenten Woche suchen die Märkte nach Gründen, fester zu werden. Die Sorge um die weitere Entwicklung in Europa nach der Frankreich-Wahl bleibt jedoch bis 8.7. (Tag nach der Wahl) im Markt sichtbar – zumindest in Form von erhöhter Volatilität. Positive Konjunkturdaten und angehobene BIP-Prognosen unterstützen eine Festigung.

Asien

Die Industrieproduktion in China liegt nun bei +6,0% ggü. Vorjahr (zuvor noch +6,7%). Der Konsum steigt von 2,7% auf 3,0% ggü. Vorjahr. Der Konsumanstieg kann positiv bewertet werden (inflationstreibend). Die PBoC wird die Leitzinsen am Donnerstag voraussichtlich bei 3,45% unverändert belassen. Die japanische Inflation könnte am Freitag für Ärger sorgen (Kerninflation steigt von 2,4% auf 2,6% – daher Uedas Ankündigung eines möglichen Zinsschritts im Juli).

Europa

Nach dem G7-Treffen wird der Fokus wieder auf die Makrodaten gelegt, was für eine Festigung der Märkte sorgen könnte. Die Konjunktur-Erwartung für Deutschland sieht eine positivere Entwicklung des BIPs, die ZEW-Umfrage zur Beurteilung der aktuellen Lage steigt von 47,0 auf 50,0 Zähler. Das Verbrauchervertrauen bleibt hingegen europaweit mit -14,0 de facto auf dem Vormonatswert skeptisch. Die Einkaufsmanager hingegen sehen die Entwicklung in den nächsten 6 Monaten zunehmend positiv (S&P PMI im Dienstleistungssektor steigt von 54,2 auf 54,4 Zähler, im Produktionssektor von 45,4 auf 46,4; neutral = 50).

USA

Der Konsum steigt ggü. Vormonat um 0,3% und auch die Industrieproduktion nimmt um 0,2% zu. Leicht unter den Vormonatswerten liegen die S&P PMIs für den Dienstleistungssektor (sinkt von 54,8 auf 53,5 Zähler) und für den Produktionssektor (sinkt von 51,3 auf 51,0; neutral = 50). Damit bleibt die Stimmung der Einkäufer zwar grundsätzlich positiv, aber entfernt sich wieder vom bullischen Bereich (PMI größer 55).

Fazit

Die hohe Vola bleibt und Europa bestimmt auch in der kommenden Woche das Marktgeschehen. Die überwiegend positiven Nachrichten sollten unterstützend wirken. Vorfreude ist aber auch in der kommenden Woche noch verfrüht.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

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