Kolumne Putz: Montana im Fokus
Beim Jackson Hole Economic Policy Symposium in Montana wurden die erwarteten Aussagen getätigt: Die Fed senkt die Zinsen und beginnt ihren Zinszyklus im September. Nicht nur die Märkte waren erleichtert, auch der USD wurde leichter gegenüber dem EUR und dem JPY. Nach dem Schreck aus Japan nun das nächste Problem am Horizont? Natürlich nicht. Nun bleibt, aus den Reden des Forums einen groben Fahrplan der Notenbanken abzuleiten.
Die Makrodaten festigen sich, zeigen aber ein fortgesetztes Stimmungstief bei Deutschlands produzierendem Gewerbe. Im Nachklang zum Jackson Hole Symposium wird den Inflationsdaten aus Europa und den Arbeitsmarktdaten aus den USA besonderer Wert beigemessen. Der Tech-Sektor bleibt nach den NVIDIA-Daten von vergangener Woche volatil.
Asien
Der Caixin Einkaufsmanagerindex für den Produktionssektor bleibt mit 49,5 Zählern defensiv neutral, liegt aber im Dienstleistungssektor mit 52,3 leicht über dem Vormonatswert. Die Handelseinschränkungen Chinas mit den USA bzw. zunehmend auch mit der EU machen sich in dieser Kennzahl bemerkbar. Japans Durchschnittslöhne steigen um 3,1% ggü. Vorjahr.
Europa
Der Einkaufsmanagerindex in Deutschland liegt im verarbeitenden Gewerbe mit 42,1 Zählern (neutral = 50) im kontraktiven Bereich. Der Gesamtindex bleibt mit 48,5 auf Vormonatsniveau, ebenso der PMI für den Dienstleistungssektor (51,2). Die Werkaufträge sind ggü. Vormonat um -1,5% gesunken. Die Handelsbilanz wird mit 21,0 Mrd.EUR über jener vom Vormonat (20,4 Mrd.EUR) erwartet. Das BIP in der Euro-Zone liegt 0,6% über Vorjahr.
USA
Die Menge der offenen Stellen geht geringfügig zurück – die Beschäftigungsquote steigt. Damit sinkt die US-Arbeitslosigkeit auf 4,2%. Die vom ISM (Institute for Supply Management) erhobenen Geschäftsbedingungen liegen sowohl im verarbeitenden (51,4 Zähler) als auch im nicht-verarbeitenden Gewerbe (52,4) über der neutralen Linie. Der Preisindikator im Dienstleistungssektor liegt mit 57,0 Zählern sogar im expansiven Bereich.
Fazit
Die Märkte festigen sich und stellen sich auf den US-Zinszyklus ein. Aufgrund der US-Arbeitsmarktdaten könnte ein größerer erster Schritt erwartet werden (derzeit liegt die Wahrscheinlichkeit hierfür bei nur 27,3%). Je näher der 18.9. aber kommt, umso mehr wird die Zinserwartung die Vola treiben – und das EUR/USD-Verhältnis.
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