Kolumne Putz: Live long and prosper
Zwei Volkswirtschaften. Zwei Konkurrenten. Zwei Systeme. Zwei Verlierer. Das haben sowohl China als auch die USA erkannt. Denn beide Regionen brauchen einander. Handelsbeschränkungen, Strafzölle und militärische Drohgebärden (auch militarisierte AI) bremsen beide Kontrahenten aus. Das ändert sich jetzt: Beide wollen prosperieren.
Mit dem Treffen von Xi und Biden am 15.11. werden zahlreiche Erwartungen adressiert: ein Ende des Wirtschaftskonflikts, eine Beruhigung der geopolitischen Spannungen, ein neuer, gemeinsamer modus vivendi. Die Makrodaten lassen das weitere Sinken der Inflation erwarten – aber auch ein Abkühlen der Shoppinglaune.
Asien
Am Mittwoch werden die wichtigsten Makrodaten veröffentlicht: Japans BIP (erwartet werden -0,1% im Q3, annualisiert -0,6%) und Chinas Einzelhandelsumsätze (+7,0%) sowie seine Industrieproduktion (konstant bei +4,5%). Am Freitag werden sich die Börsen auf die Zinsentscheidung der PBoC (am 20.11.) vorbereiten. Erwartet wird derzeit keine Leitzinssenkung.
Europa
Die Europäische Kommission veröffentlicht am Montag ihre Konjunkturprognose und am Dienstag das BIP (-0,1% im Q3, +0,1% gegenüber dem Vorjahr). Die ZEW-Umfragen (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) zeigen eine leichte Verbesserung der Lage (2,5 Zähler ggü. -1,0 für den EU-Konjunkturausblick). Die Erwartungshaltung für Deutschland verbessert sich ebenfalls – wenngleich auf sehr niedrigem Niveau (von -79,9 auf -76,7 Zähler). Am Freitag wird die Kerninflation veröffentlicht (unverändert 4,2%).
USA
Der Dienstag gehört ganz den US-Inflationsdaten (3,5% gegenüber 3,7% im Vormonat). Die Einzelhandelsumsätze folgen am Mittwoch (-0,1% gegenüber dem Vormonat) bei stabilem Erzeugerpreisindex (+0,1% gegenüber dem Vormonat) und fallender Industrieproduktion (-0,4%). Die Bauwirtschaft liegt auf Vormonatsniveau.
Fazit
Beim Treffen von Xi und Biden soll der neue Weg skizziert werden, der sowohl den USA als auch China stabile Wachstums- und Machtverhältnisse sichern soll. Damit werden Unsicherheiten abgebaut und sorgen für positive Erwartungen in einer Woche, die die globale Konjunkturabkühlung deutlich zeigt.