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5. Juni 2023

Kolumne Putz: Kehrtwende?

Die Show ist vorbei: Die USA haben fast in letzter Sekunde den Shutdown verhindert: Der Kongress und der Senat haben der Anhebung der Schuldenobergrenze bis 2025 zugestimmt. Die Diskussion (der Streit) darüber hat wochenlang die Börsen weltweit in Atem gehalten.

Nach dem Ende des Schuldenstreits, der zeitweise an den Karneval erinnert hat, leckt der Markt seine Wunden. Der Fokus der volkswirtschaftlichen Daten liegt auf Europa und auf der Festigung der positiven Kursbewegungen der vergangenen Woche.

Asien

China veröffentlicht seine Handelsbilanz und wird eine weitere Steigerung berichten. Marktbewegend ist die BIP-Entwicklung für Japan am Donnerstag (erwartet wird ein Plus von +0,5% gegenüber dem Vorquartal). Diese resultiert aus der besser als prognostizierten Industrieproduktion und einem stabilen BIP-Wachstum von 2,0%. Am Freitag ist die chinesische Inflationsrate (stabil bei 0,1%) besonders wichtig.

Europa

Deutschlands Außenhandelsbilanz liegt voraussichtlich auf Vormonatsniveau, ebenso der Einkaufsmanagerindex (immer noch positiv gestimmt mit 57,8). Die Makrodaten auf EU-Ebene zeigen die weitere Abkühlung der globalen Konjunktur durch ein weiteres Absinken der Erzeugerpreise (um -3,2% gegenüber Vormonat). Die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze (-1,8% gegenüber dem Vorjahr) bleibt negativ. Die Auswirkungen dieser Kennzahl werden überschaubar bleiben – viel wichtiger ist die Industrieproduktion in Deutschland (nach -3,4% von März auf April wird nun ein Plus von +0,4% erwartet). Wichtigster Datenpunkt ist am Donnerstag die Entwicklung des BIP der EU. Für das Q2 erwartet man eine schwarze 0.

USA

In den USA visualisiert der Redbook Index am Dienstag den umsatzgewichteten Wachstumsindikator des US-Einzelhandels. Da grob 70% des US-BIPs vom Konsum abhängen, hat in der aktuellen Konjunkturlage dieser Index Beachtungswert. Im Kontext dazu ist eine deutliche Abnahme des Neukreditvolumens als Bestätigung des Konsumrückgangs zu sehen.

Fazit

Nach einer starken letzten Handelswoche könnten Gewinnmitnahmen für vereinzelt hohe Volatilität sorgen. Die europäischen Makrodaten verdeutlichen zwar die konjunkturelle Abkühlung, zeugen jedoch auch von einer Robustheit der Wirtschaft in der EU. Das sollte das Investorenvertrauen stärken.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

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