Kolumne Putz: Happy Birthday!
Der DAX wird 35! Allen Gefahren, allen teils massiven Kurseinbrüchen zum Trotz ist er deutlich gestiegen. Der DAX kann auf einen durchschnittlichen Kursanstieg von stolzen 7,9% p.a. blicken. Das zeigt eindrucksvoll: Investmentdauer (time in the market) schlägt timing the market (das Marktmomentum). An dieser Stelle ein Warnhinweis: Von Kursentwicklungen der Vergangenheit kann man nicht auf zukünftige schließen.
Die kommende Woche wird von den Inflationsdaten und den daraus ableitbaren Notenbankentscheidungen bestimmt. Viel Ernüchterung ist nach einem fulminanten Quartalsstart im Laufe der letzten Handelswoche bereits eingepreist worden. Dennoch werden Inflationsdaten und Handelsbilanzen die Märkte weiter bewegen.
Asien
Der wohl wichtigste Wert aus Asien wird die Entwicklung der chinesischen Inflationsrate sein. Mit einer Inflationsrate von gerade mal 0,2% bleibt die Gefahr eines deflationären Binnenmarktumfelds bestehen (das wäre für das chinesische BIP-Ziel von 5,5% kritisch). Die Handelsbilanzdaten Chinas am Donnerstag sind ein Indikator für die Konsumdaten in der Folgewoche (Märkte positionieren sich noch vor dem Wochenende).
Europa
Die Inflationsdaten und die Konjunkturerwartung für Deutschland bestimmen gleich am Montag das Geschehen an den europäischen Börsen. Die Inflation sollte gegenüber dem Vormonat leicht ansteigen. Die europäischen Makrodaten (Industrieproduktion, Kerninflation, Verbrauchervertrauen) verstärken dann am Mittwoch voraussichtlich das Marktmomentum vom Montag.
USA
Interessant werden die Zins-Auktionen am US-Markt sein. Sie sind für die Kursentwicklung von US-Anleihen relevant. Der VPI wird am Mittwoch marktbestimmend sein: Erwartet wird ein minimaler Anstieg (+0,1%) gegenüber dem Vormonat. Die Arbeitsmarktdaten runden am Donnerstag das Gesamtbild lediglich ab. Am Freitag wird sich zeigen, ob das Verbrauchervertrauen der US-Konsumenten weiterhin ungebrochen hoch bei 64,4 bleibt (denn das würde den Konsum weiter sehr aktiv halten – und die Fed ärgern).
Fazit
Die Inflationsdaten sind marktbestimmend, erste Sentimentdaten werden das Stimmungsbild für das zweite Halbjahr gut abbilden. So können wir nach der kommenden Woche erste Halbjahresprognosen erwarten – nicht nur allgemein von Volkswirten, sondern auch von großen Unternehmen: Die Berichtssaison startet und bringt auch etwas Hoffnung mit.
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