Kolumne Putz: Bipolare Euphorie
Der Arbeitsmarkt (und die protektiven politischen Unterstützungsmaßnahmen) löst massiven Druck auf die Notenbanken aus. Die Zinsen werden daher wohl länger auf hohem Niveau bleiben, als uns allen lieb ist.
Korrekturen sind ebenso zu erwarten wie kurze Erholungsrallys. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Ein Ende der bipolaren Börsenstimmung? Wohl kaum.
Asien
Die asiatischen Notenbanken fällen am Dienstag ihre Zinsentscheidungen für China und Japan. In beiden Fällen wird erwartet, dass das aktuelle Zinsniveau bestätigt wird. Auch die sonstigen volkswirtschaftlichen Daten Japans, die am Donnerstag bzw. Freitag veröffentlicht werden, liegen im erwarteten Niveau und sollten stabil im Vergleich zum Vormonat ausfallen. Überraschungen werden wohl ausbleiben.
Europa
Die Woche startet mit den Wirtschaftsaussichten für Deutschland und die EU. Die ebenfalls veröffentlichte Lohnkostenentwicklung sollte den eingetrübten Ausblick aufhellen – auch das Verbrauchervertrauen sollte sich leicht verbessern. GB stabilisiert seine Wirtschaft weiter.
USA
In den USA dominieren neben Inflationsängsten die Immobiliendaten die Woche, die jedoch unaufgeregt sind: Die Neubautätigkeit sinkt, dafür steigen die Verkaufszahlen bestehender Immobilien und korrespondierend dazu die Neuanträge auf Hypothekarkredite. Die wichtigsten Daten der Woche werden am Donnerstag veröffentlicht. Das BIP-Wachstum wird bei +2,9% erwartet, der Chicago Fed Activity Index wird stabil bei -0,01 erwartet. Am Freitag dann noch die Konsumdaten und die Auftragslage der US-Industrie. Hier werden Rückgänge erwartet.
Fazit
In der Woche vor Weihnachten fehlen die großen Impulse. Wie die Lage aussieht und was uns erwarten wird, haben die Notenbanken bereits verraten und die Märkte verarbeitet. Es wird also eher ruhig, vielleicht sogar versöhnlich werden.
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