Kolumne Putz: Alles wird gut.
Die Begleitrede von Powell zur jüngsten Leitzinserhöhung war das Highlight der Woche auf der Makrodatenseite. Noch im Juni hat die Fed für Missstimmung gesorgt mit ihrer Aussage, eine US-Rezession in Kauf zu nehmen. Nun zeigen die Konjunkturdaten zwar die erwartete Abkühlung, doch von einer Rezession sei man weit entfernt – sagt die Fed.
Inflation und Wirtschaftsentwicklung der EU sorgen für einen kraftvollen Auftakt. Ansonsten bleibt es vergleichsweise ruhig – die konjunkturelle Lage und wie man damit umgehen soll, wird vor allem die Analysten in der kommenden Woche auf den Plan rufen.
Asien
Die Industrieproduktion und die Umsätze der großen Einzelhändler geben gleich am Montag Einblick in die Binnenwirtschaft Japans. Marktbewegender werden die PMI-Daten Chinas am Dienstag sein. Höhepunkt ist das Statement der BoJ am Mittwoch. Es wird eine Abkehr von der bisherigen Notenbankpolitik erwartet.
Europa
Der Montag startet mit den Einzelhandelsumsätzen, der BIP-Entwicklung (das Q2.2023 in der EU könnte mit -0,1% negativ ausfallen) und der Inflation (besonders wichtig: die Kernrate). Die deutsche Handelsbilanz und die PMIs ab Dienstag liefern für die restliche Woche genug Stoff für Diskussionen. Die Bank of England (BoE) beschließt möglicherweise eine weitere Leitzinserhöhung (dzt. 7,0%). In einer konjunkturellen Umschwungphase ist die Entwicklung gegenüber dem Vormonat wichtiger als jene ggü. dem Vorjahr.
USA
In der kommenden Woche geben Mischkennzahlen, wie vom ISM (Institute of Supply Chain Management) und von der Philly Fed, die allgemeine Lage der US-Wirtschaft wieder. Dabei geht es um das Geschäftsaufkommen und zeigt, in welche Richtung sich die Wirtschaft generell bewegt. Auch hier wird sich die Diskrepanz zwischen verarbeitendem Gewerbe (negativ bis neutral) und Dienstleistungssektor (bullish) zeigen.
Fazit
Nach der jüngsten Zinserhöhung erwartet man nun vor allem in den USA ein Ende des Zinszyklus. Den Entwicklungskennzahlen wird daher entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet. Zusammen mit den weiteren Unternehmensberichten sollten wir uns auf etwas mehr Volatilität einstellen.
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