Kolumne Putz: AA+ ist fair sagt Fitch.
Lässt sich die Bonität in holistischem Kontext mit einem simplen Rating subsummierend bewerten? Es war ein Schock und doch etwas, worüber man schon lange hinter vorgehaltener Hand gesprochen hat: Die USA haben, zumindest bei der Rating-Agentur Fitch, ihre Bestnote (AAA) verloren. Wenigstens ist der Ausblick positiv (das „+“ hinter dem AA). Diese Neubewertung des Ratings ist für die USA wirtschaftlich, vor allem aber politisch heikel. Die Märkte reagierten sofort. Weltweit.
Nach dem Downgrade der USA in der Vorwoche suchen die Börsen nun wieder Gründe, um Fahrt aufzunehmen. Starke Impulse liefert Asien gleich zum Wochenbeginn. Doch die Nervosität bleibt, wenngleich am Donnerstag mit der US-Inflation eine weitere Bestätigung erwartet wird, dass das soft landing gelingt.
Asien
Die Handelsbilanzen Japans und Chinas werden am Dienstag mit einem klaren Stärkesignal erwartet. Das könnte mittelfristig auch der chinesischen Inflationsrate (derzeit 0%) helfen, die am Mittwoch veröffentlicht wird.
Europa
In Deutschland fällt die Industrieproduktion im Juli um -0,4% gegenüber Juni. Der HVPI (harmonisierter Verbraucherpreisindex) bleibt mit 6,5% aber voraussichtlich auf Vormonatsniveau. Interessant wird am Donnerstag das Wirtschaftsbulletin der EZB. Die Marktwirkung wird sich jedoch angesichts der US-Inflationsdaten eher in Grenzen halten.
USA
In der kommenden Woche sind es die US-Inflationsdaten, auf die sich die Märkte am Donnerstag ausrichten werden. Erwartet wird zumindest der Vormonatswert (3%), evtl. eine leichte Verbesserung auf 2,9%. Das Verbrauchervertrauen bleibt mit 70,9 (neutraler Wert ist 50) weiterhin sehr positiv.
Fazit
Nach einer Korrektur in der Vorwoche könnten die asiatischen Handels- und die amerikanischen Inflationsdaten kraftvolle Gründe für eine Entspannung liefern. Die Unternehmensberichte zeigen unterdessen deutlich, dass die Wirtschaft bereits abkühlt (sinkende Umsätze), wenngleich man sich gut darauf eingestellt hat (stabile Unternehmensgewinne = höhere Margen). Die sinkenden Umsätze bleiben vorerst jedoch vorrangiger Kurstreiber.
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