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9. September 2024

Kolumne Putz: +99.000

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

Die US-Arbeitsmarktdaten standen in der vergangenen Woche im Fokus – und werden das wohl noch eine Weile tun. Denn anhand dieser Daten versuchen Anleger und Analysten, eine dräuende Rezession der USA zu erkennen (oder eben nicht). Die Anzahl der Erwerbstätigen (+99.000 statt erwarteter 145.000) wurde negativ bewertet. Eine Rezession ist auf Basis dieser Daten jedoch noch nicht erkennbar. Aber die Daten lassen genug Raum für Schwankung.

Eine weitere Zinssenkung in Europa wird den europäischen Markt nur bedingt entspannen können. Die US-Präsidentschaftsdebatte rückt den Wahlkampf wieder stärker ins Rampenlicht. Wichtiger noch aber sind die US-Inflationsdaten (Fed-Zinsentscheid in der Folgewoche). Die Makrodaten aus Japan und China bestimmen die asiatischen Börsenverläufe.

Asien

Das japanische BIP steigt um 3,2% ggü. Vorjahr, der Deflator (Inflationsdruck) bleibt mit 3,0% auf Vormonatsniveau. Sehr positiv sollte die starke Handelsbilanz wirken (steigt von 1.533 Mrd.JPY auf 2.589 Mrd.JPY). Chinas VPI steigt von 0,5% auf 0,7%, der Erzeugerpreisindex sinkt ggü. Vorjahr um -1,4% (zeigt eine weitere Abkühlung im Produktionssektor). Die chinesische Handelsbilanz liegt knapp unter jener des Vormonats; die Exporte liegen 6,5% über Vorjahr, die Importe 2,0%. Die Erwartung der Konsumdaten (vom 14.9.) werden noch am Freitag eingepreist.

Europa

Deutschlands HVPI wird mit 2,0% bestätigt. Angesichts einer Preisänderung um -0,2% ggü. Vormonat wird dies wohl als Schwächesignal interpretiert werden. Am 12.9. senkt die EZB erneut die Leitzinsen um -25 bps auf dann 4,0%. Wichtig in diesem Zusammenhang ist das EZB-Statement im Nachklang, da hier nicht nur die weitere Zinspolitik erläutert wird, sondern auch die EZB-Meinung zur europäischen Konjunktur.

USA

Die Präsidentschaftsdebatte am 11.9. wird das Thema „US-Wahlkampf“ wieder ins Rampenlicht rücken. Der US-VPI sinkt von 2,9% auf 2,6% (basiswertbedingt). Die Kerninflation sinkt voraussichtlich auf 3,0%, vielleicht sogar auf 2,9% (was emotional wichtig wäre). Dies könnte auch die 5-jährige Inflationserwartung unter 3,0% sinken lassen. Die Erzeugerpreise sinken ebenfalls auf voraussichtlich 2,2% Das Verbrauchervertrauen steigt weiter von 67,9 auf 68,0 Zähler.

Fazit

Die Entwicklung von Inflation und BIP in den großen Volkswirtschaften bestimmt die Vola der kommenden Woche. Einmal mehr sind damit die US-Makrodaten für das globale Stimmungsbild maßgeblich – die Diskussion um die Höhe des US-Zinsschritts (Marktkonsens für den 18.9.: -25 bps) und eine (damit verbundene) Übersteuerung durch die Fed sorgt weiter für erhöhte Vola.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

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