12. Februar 2025

KI: Chips für die „Revolution“

KI hat das Potenzial, Kosten zu senken und die Effizienz branchenübergreifend zu steigern. Die Technologie könnte den größten Produktivitätsgewinn seit der Elektrifizierung darstellen. Unternehmen, die Chips für die KI-Revolution produzieren, scheinen gut positioniert zu sein.

Dominic Rizzo, Portfoliomanager bei T. Rowe Price

Dominic Rizzo, Portfoliomanager bei T. Rowe Price, sagt dazu: „Schätzungen zufolge wird der Markt für KI-Chips bis 2028 einen Gesamtwert von 500 Milliarden USD erreichen. Neben Grafikprozessoren (GPUs) gewinnen maßgeschneiderte Chips (ASICs) zunehmend an Bedeutung. Diese spezialisierte Hardware könnte die Leistung von KI-Systemen erheblich verbessern. Wird dieser Boom zu einer Spekulationsblase führen? Derzeit sehen wir keine Anzeichen für eine übertriebene Überbewertung wie während der Dotcom-Blase der späten 1990er-Jahre, doch ein gewisses Risiko bleibt bestehen.“

Kampf um die Vorherrschaft

„Während die Investitionen in KI-Infrastrukturen steigen, erwarten wir spannende Entwicklungen im Bereich der KI-Anwendungen für Unternehmen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf KI-Agenten, die in Unternehmensumgebungen als virtuelle Mitarbeiter fungieren. Diese Agenten können Daten sammeln, Entscheidungen treffen, Aufgaben ausführen und sich kontinuierlich verbessern. Der Wettbewerb konzentriert sich darauf, welcher Anbieter den führenden „Leuchtturm-Agenten“ etablieren kann – das zentrale KI-System, das verschiedene Unternehmensprozesse steuert.

Datenakkumulation innerhalb einer Plattform schafft zudem eine Art „Daten-Gravitation“, wodurch es schwieriger wird, das System zu wechseln. Diese Dynamik wird eine Schlüsselrolle bei der Bestimmung der Marktführer im Softwaresektor im Jahr 2025 spielen. Allerdings gibt es trotz der positiven Rahmenbedingungen auch einige Bereiche im Softwaresektor, in denen hohe Bewertungen eine gewisse Vorsicht erfordern.“

Treibende Kraft: Spezial-Chips

„Der Markt für spezialisierte Halbleiter wächst rapide, und es gibt einen klaren Trend zur vertikalen Integration. Unternehmen, die sowohl Software als auch Hardware optimieren können, haben einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Mit der zunehmenden Einführung von KI wird die Nachfrage nach spezialisierten Chips wie ASICs weiter steigen, um rechenintensive Aufgaben effizient zu bewältigen. Dennoch werden GPUs und spezialisierte Chips koexistieren und unterschiedliche Marktsegmente bedienen.

Neben Softwareentwicklungen bringt KI auch bedeutende Innovationen in die physische Welt. Wir erwarten 2025 weitere Fortschritte in der autonomen Fahrzeugtechnologie sowie in der Robotik. Unternehmen, die nicht nur über große Mengen an Daten verfügen, sondern diese auch effizient in eigene Produkte integrieren können, werden langfristig im Vorteil sein. Zwar sind humanoide Roboter und autonome Fahrzeuge noch nicht in großem Maßstab wirtschaftlich rentabel, doch Fortschritte bei „agentischen“ KI-Systemen könnten die Produktivität erheblich steigern.“

KI: Globaler Wachstumsmotor

„Unser Ausblick bleibt optimistisch, da die Bewertungen im globalen Technologiesektor insgesamt vernünftig erscheinen. Technologieunternehmen benötigen nicht nur große Datenmengen und Rechenleistung, sondern auch eine starke Kundenbasis und Vertriebskanäle. Unternehmen, die sich hier durchsetzen, werden von der wirtschaftlichen Erholung profitieren.KI bleibt ein zentraler Wachstumstreiber in verschiedenen Technologiebereichen. Da sich dieser Bereich schnell weiterentwickelt, profitieren Anleger, die aktiv Marktchancen und Risiken analysieren.“

T. Rowe Price/HK

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