KI-Aktien: Keine Blase
Im weiteren Jahresverlauf erwarten Alexander Pirpamer und Marcel Huber, Portfoliomanager bei BlackPoint, größere Marktschwankungen. Die Kursentwicklung von KI-Aktien halten sie für grundsätzlich gerechtfertigt und sehen keine Blase.
„Seit Jahresbeginn sind die Aktienkurse deutlich gestiegen. Gemessen am MSCI World Index hat der globale Aktienmarkt um rund 12 Prozent zugelegt (in Euro, Stand: 17. Juli 2023). Die Erholung wurde jedoch von wenigen, zuvor stark unter Druck stehenden Firmen und Sektoren angetrieben – insbesondere von Wachstumswerten aus der Technologiebranche, die zusätzlich vom aktuellen Boom Künstlicher Intelligenz (KI) profitieren.“
Blasen sehen anders aus
„Dabei sind vor allem die ‚alten Bekannten‘ wie Microsoft, Apple oder Meta zu nennen. Waren die massiven Kursgewinne nun gerechtfertigt oder ist bereits eine Blasenbildung zu sehen? Aus unserer Sicht dürfte die Rally vereinzelt zu Überbewertungen geführt haben, Übertreibungen auf breiter Basis sehen wir aufgrund des hohen Potenzials der Technologie aber nicht. Es gilt daher, wie immer selektiv vorzugehen.
Wir sind überzeugt, dass sich die Entwicklung im Bereich KI noch am Anfang befindet und für viele Branchen einen Wachstumsschub bedeuten wird – nicht nur für den Technologiesektor. Vor diesem Hintergrund suchen wir branchenübergreifend nach Unternehmen, die von KI profitieren oder es in Zukunft tun werden. Diese finden sich beispielsweise im Logistik- oder dem ohnehin spannenden Healthcare-Bereich. Dort können entsprechende Technologien bei der Entwicklung neuer Medikamente eine wichtige Rolle spielen und zu massiven Kosteneinsparungen beitragen.“
Attraktive Anleihen
„Neben der Erholung am Aktienmarkt ist das Anleihesegment zuletzt ebenfalls wieder deutlich attraktiver geworden. Allein durch die Zinserhöhungen gab es dort viel Bewegung: Mittlerweile lässt sich mit festverzinslichen Wertpapieren wieder ein vergleichsweise hohes laufendes Einkommen generieren.
Innerhalb des Segments festverzinslicher Wertpapiere halten wir Unternehmensanleihen in der Breite für weniger interessant, da Anleger angesichts historisch eher durchschnittlicher Spreads für die Kreditrisiken nicht übermäßig entlohnt werden. Selektiv sehen wir Chancen in Schwellenländern, wobei sich aus unserer Sicht ein Blick nach Osteuropa – Rumänien, Kroatien – oder zum Beispiel auch in Richtung Elfenbeinküste und Indonesien auszahlen könnte.“
BlackPoint Asset Management/HK