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13. Juni 2024

Kapitalmarkt: Schwächerer Rückenwind

„Das Kapitalmarktumfeld bleibt auch in der zweiten Jahreshälfte 2024 gut. Aber der Rückenwind lässt etwas nach.“ Damit rechnet Frank Engels, CIO von Union Investment. „Nach einem sehr starken ersten Börsenhalbjahr nehmen die Herausforderungen zu.“

Frank Engels, CIO von Union Investment
Frank Engels, CIO von Union Investment

Das bisherige Goldilocks-Szenario verliere seinen Glanz. Als Grund dafür nennt er das bevorstehende zyklische Inflationstief sowie die Unsicherheit vor der US-Präsidentschaftswahl. Gleichzeitig wirken die robuste Weltwirtschaft sowie die Leitzinswende unterstützend für chancenorientierte Anlageklassen am Kapitalmarkt.

Favorit: Aktien

„Aktien bleiben unsere Favoriten. Rohstoffe sind aufgrund einer Mischung aus Konjunkturtrends, geopolitischen Risiken und der Nachfrage aus der grünen Transformation strukturell attraktiv“, analysiert Engels. An den Rentenmärkten rechnet er mit einer schwankungsanfälligen Seitwärtsbewegung bei sicheren Staatsanleihen. „Das Zinsniveau bleibt hoch.“ Anlegern empfiehlt er daher Unternehmensanleihen guter Qualität. Sichere Staatsanleihen seien nur bedingt aussichtsreich

Das Wachstum der Weltwirtschaft stellt nach wie vor einen wichtigen Unterstützungsfaktor für die Kapitalmärkte dar. „Vor allem die US-Konjunktur läuft wie eine gut geölte Maschine. Daran dürfte sich in den nächsten Quartalen wenig ändern“, so Engels. Die Volkswirte bei Union Investment gehen von einer Zunahme der realen Wirtschaftsleistung um 2,7 Prozent im Gesamtjahr 2024 aus. Anders als in den zurückliegenden Monaten erwartet Engels auch eine Verbesserung der konjunkturellen Aussichten in anderen Regionen, allen voran im Euroraum. Hier wird ein Wachstum des BIP von 0,6 Prozent auf Jahressicht erwartet. Da sich gleichzeitig in China und Japan die Konjunktur stabilisiert, dürfte die Weltwirtschaft 2024 um 2,9 Prozent und damit leicht stärker als im Vorjahr wachsen. „Die Wachstumsschere zwischen den wichtigsten Regionen schließt sich etwas“, fasst der Kapitalmarktstratege zusammen.

Mehr Chancen als Risiken

Aber auch im zweiten Halbjahr bleiben politische Faktoren ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor. Insbesondere der Großmachtwettbewerb zwischen China und den Vereinigten Staaten sowie die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl haben das Potenzial, die Kapitalmärkte negativ zu beeinflussen. Insgesamt überwiegen nach Einschätzung von Engels aber die Chancen. „Das Umfeld wird im zweiten Halbjahr etwas schwieriger, bleibt aber insgesamt aussichtsreich. Zentral bleibt eine sorgfältige Titelselektion, und zwar nicht nur auf der Aktienseite. Wer die falschen Anleihen oder Rohstoffe wählt, ist vermutlich in der richtigen Anlageklasse – verdient aber womöglich trotzdem kein Geld“, warnt er.

Union Investment/HK

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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