Kalte Progression: Nicht verschwunden
Mit Beginn des Jahres wurde die kalte Progression „abgeschafft“. Zwei Drittel der Einnahmen durch diese schleichende Steuererhöhung fließen automatisch zurück an die Steuerzahler. Das verbleibende Drittel können die Regierungsparteien je nach politischer Schwerpunktsetzung verteilen.
Das bedeutet, dass die tatsächliche Belastung durch die kalte Progression nicht für jeden vollständig kompensiert wird, so Agenda Austria. Ein Beispiel: Wenn jemand monatlich 1.500 Euro brutto verdient, wird er nach dem aktuellen Modell im Jahr 2024 um 182 Euro automatisch entlastet. Für eine vollständige Kompensation wären 270 Euro notwendig.
„Unnötig kompliziert“
Bei einem Verdienst von 3.000 Euro erhält man jetzt automatisch 309 Euro mehr, bei einer kalten Progression von 463 Euro, wie Berechnungen der Agenda Austria belegen. „Das zeigt grundsätzlich zwei Dinge: Wie wichtig die Abschaffung der kalten Progression war und wie unnötig kompliziert das derzeitige Modell ist“, sagt Dénes Kucsera, wissenschaftlicher Mitarbeiter des wirtschaftsliberalen Thinktanks. Die kalte Progression gehört laut Kucsera nach Schweizer Vorbild komplett abgeschafft und gleichmäßig auf alle Steuerzahler verteilt.
Agenda Austria/HK