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24. Mai 2024

Grüner Tourismus: Anleger profitieren

Der Wandel hin zu grünem Tourismus hat das Potenzial, verschiedene Märkte auf politischer, wirtschaftlicher und sektoraler Ebene zu beeinflussen. „Daher können Anleger auf unterschiedlichsten Wegen von dem Trend profitieren“, so Hans Selleslagh, Österreich-Sprecher bei Freedom24.

Hans Selleslagh, Österreich-Sprecher bei Freedom24

Trotz der steigenden Nachfrage nach nachhaltigem Reisen klafft noch eine Lücke zwischen den Absichten der Konsumenten und ihrem tatsächlichen Verhalten. Diese Diskrepanz bietet Chancen für wirtschaftliches Wachstum durch die Entwicklung umweltbewusster Reiseinfrastrukturen und -dienstleistungen.

Tourismus unter Druck

„Im Tourismussektor, der etwa elf Prozent der globalen Emissionen ausmacht, ist der Druck zur Reduktion der Umweltbelastung groß. Viele Unternehmen, darunter Fluggesellschaften, setzen zunehmend auf Nachhaltigkeit als zentrales Geschäftsziel“, so Selleslagh. Um einem zukunftsfähigen Tourismus gerecht zu werden, müssen Reiseunternehmen in grüne Technologien investieren, Kohlenstoffausgleichsprogramme fördern und eng mit Interessensgruppen zusammenarbeiten, um einen umfassenden Wandel zu bewirken.

Welche Sektoren profitieren?

In Österreich profitieren unterschiedlichste Sektoren von der aktuellen Entwicklung. So erleben Bahnreisen einen Aufschwung. 2022 unternahmen die Österreicherinnen und Österreicher laut Statistik Austria über 25 Millionen Urlaubs- und Geschäftsreisen mit der Bahn. „Die erhöhte Nachfrage nach Bahndienstleistungen wird wahrscheinlich Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur und -technologie stimulieren“, so Selleslagh.

Weiterhin gewinne Camping und Outdoor-Urlaub an Beliebtheit, ebenso wie umweltfreundliche Hotels oder Bio-Bauernhöfe. Dieser lokale Tourismus profitiert von authentischen Erlebnissen mit der Unterstützung von Betrieben, Restaurants oder Reiseveranstaltern aus der Region. Die steigende Akzeptanz von Elektrofahrzeugen im privaten Bereich aber auch bei Busunternehmen wie Flixbus erfordert eine erweiterte Ladeinfrastruktur. „Für Investoren könnten Unternehmen, die in die Bereitstellung von E-Ladestationen und verwandten Dienstleistungen involviert und gut positioniert sind, um von der steigenden Nachfrage zu profitieren, interessant sein“, meint Selleslagh. Dies umfasse Ladenetzbetreiber, Energieunternehmen und Unternehmen, die innovative Lösungen für das Laden zu Hause und in der Öffentlichkeit anbieten.

Ein Auge sollten Investoren auch auf die Einführung von Umweltsteueranreizen haben. Unternehmen, die in erneuerbare Energien, energieeffiziente Technologien und nachhaltige Verkehrsinfrastruktur investieren, könnten von günstigen Steuerbedingungen profitieren und damit attraktiver werden.

Transformation der Luftfahrt

Einer der vielversprechendsten Bereiche zur Reduzierung von Flugemissionen sei laut dem Experten die Einführung von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF), der aus erneuerbaren Quellen wie Pflanzen oder tierischen Materialien gewonnen wird. „SAF hat das Potenzial, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin erheblich zu reduzieren. Allerdings ist die SAF-Produktion trotz des Potenzials derzeit in ihrem Umfang begrenzt und steht vor Herausforderungen, um die Nachfrage der Luftfahrtindustrie zu decken“, weiß Selleslagh. Für Investoren könnte es spannend sein, Chancen bei Unternehmen zu erkunden, die in die SAF-Produktion, Forschung und Entwicklung involviert sind, sowie bei solchen, die in die Infrastruktur zur Unterstützung der SAF-Einführung investieren.

Auf der anderen Seite untersucht der Luftfahrtsektor aktiv technologische Fortschritte zur Verbesserung der Kraftstoffeffizienz und zur Reduzierung von Emissionen. Dazu gehört die Entwicklung kraftstoffeffizienterer Flugzeuge, verbesserter Triebwerksdesigns und sogar die Erforschung elektrisch oder wasserstoffbetriebener Flugzeuge. Obwohl sich diese Technologien noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, bieten sie erhebliches Potenzial zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen in der Luftfahrt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass grüneres Reisen zwar möglicherweise weniger Flüge bedeutet, dies jedoch nicht mit dem Ende des Flugverkehrs gleichzusetzen ist. Stattdessen liegt der Fokus darauf, die notwendigen Flüge so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, und dieser Übergang könnte erhebliche Chancen für Investoren bieten.

Freedom24/HK

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