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6. September 2023

Gemischte Fonds haben wieder Saison

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Sie wurden fast schon als Auslaufmodell bezeichnet: Gemischte Fonds. Aber das Comeback der Anleihen macht flexible Portfolios wieder attraktiver. Diversifikation ist an den unruhigen Börsen wieder gefragt.

Oleg Schantorenko von DJE Kapital bringt es auf den Punkt: „2022 war ein sehr schwieriges Jahr für Mischfonds. Es stellte sich die Frage, ob die negativen Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen noch greifen, bzw. ob gemischte Portfolios überhaupt noch Sinn machen? Ich meine, sie sind sinnvoll und sehr wichtig!“ Der Senior Account Manager verdeutlichte auf der Fondsplattform von Drescher&CIE in einem Webinar: „Langfristig besteht eine negative Korrelation zwischen Aktien und Bonds, sie ist aber nicht immer stabil. Deshalb geht es in einem Mischfonds darum, die Allokation bzw. die Korrelationen aktiv zu verwalten.“ 

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Schlüssel zum Erfolg

Auch Marcel Rindfleisch, Director Multi-Asset-Solutions bei ODDO BHF, glaubt, dass aktives Management der Schlüssel zum Erfolg ist: „Neben dem Stock-Picking der einzelnen Titel müssen volkswirtschaftliche Analysen in der Asset Allocation berücksichtigt werden. Wobei wir auch Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, eine alternde Bevölkerung, geändertes Konsumverhalten oder das steigende Einkommen in den Emerging Markets berücksichtigen. Mit den Instrumenten Aktien, Anleihen, Cash und Gold ist man in einem gemischten Fonds gut ausgestattet. Zusätzliche alternative Assets sind meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig.“

Fester Sicherheitsgurt

Prinzipiell zu gemischten Fonds meint Georg von Wallwitz, Lead Portfoliomanager bei Eyb & Wallwitz: „Mischfonds haben den Anspruch, in schlechten Börsenzeiten Verluste zu reduzieren und bei steigenden Aktienmärkten möglichst stark an Kursgewinnen zu partizipieren. Bei Aktien sollte man laut dem Experten im gegenwärtigen Umfeld allerdings selektiv vorgehen: „Das Wachstum großer Volkswirtschaften insbesondere in Europa verliert zusehends an Kraft. Das hat mit einer veränderten Demografie zu tun, aber auch mit der schwachen Entwicklung der Produktivität. Das schwache Wachstum drückt am Ende auf die durchschnittliche Aktienmarktrendite. Das Phänomen ist nicht neu wurde aber in den vergangenen Jahrzehnten durch die Effekte der Globalisierung und Digitalisierung überlagert.“

Der schnelle Zinsanstieg der vergangenen Monate hat Bonds hingegen wieder deutlich lukrativer gemacht. Wallwitz: „Es ist nicht schlecht, wenn Sie für zweijährige US-Staatsanleihen rund fünf Prozent Rendite erhalten. Auch in Europa rückt der Moment näher, in dem Bonds wieder attraktiver werden. Das wird zunächst für die Anleihen guter Bonität gelten. Bei Bonds schlechterer Bonität muss man sicherlich noch etwas abwarten, um insbesondere die konjunkturellen Risiken besser einzuschätzen.“

An den Zinsen naschen

Auch Nikolaus Juhász, Vorstandsmitglied der BKS Bank, betont gegenüber dem GELD-Magazin, dass jetzt Kapital zu deutlich höheren Zinsen angelegt werden kann. Wobei steigende Zinsen naturgemäß die wirtschaftlichen Aktivitäten bremsen, da die Kredite für Unternehmer und Private gleich ermaßen teurer werden: „In einer solchen Marktphase ist es besonders wichtig, aktiv das investierte Kapital zu managen. Herauszufinden, welche Anleihen und welche Aktien interessant erscheinen, erfordert eine umfangreiche Recherche. Diese sollte man Spezialisten überlassen, die sich laufend mit dem Kapitalmarktumfeld beschäftigen. Fondsmanager von Mischfonds sind solche Spezialisten, denen man im aktuellen Marktumfeld gut vertrauen kann.“

Lesen Sie die komplette Story in der
GELD-Magazin Ausgabe Nr. 4/2023.

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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