Auf der Vergabefeier des FNG-Siegels in der Vorwoche wurden 222 Finanzprodukte ausgezeichnet. Beworben hatten sich 240 Fonds, ETFs und Vermögensverwaltungen. 87 Häuser, darunter fünf neue aus insgesamt 13 Ländern haben sich für das Gütezeichen entschieden. 

18 der eingereichten Produkte konnten die Mindestanforderungen nicht erfüllen und erhielten keines der Nachhaltigkeits-Siegel. „Artikel 8-Fonds machen innerhalb der EU-Offenlegungsverordnung weiterhin ein Sammelbecken aus. Darum ist es nicht verwunderlich, dass mehr als drei Viertel aller eingereichten Finanzprodukte für das Siegel aus diesem Bereich kommen, um sich mittels einer externen Due-Diligence als qualitativ wertvoll klar zu unterscheiden“, erklärt Roland Kölsch, der die FNG-Siegel übergab. 

Gegen Greenwashing

Weiters führte Kölsch aus: „In Zeiten, in denen es mittlerweile mehr Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen gibt als konventionelle Fonds, ist das Risiko von Greenwashing nicht geringer geworden. In diesem Umfeld bleibt es wichtig, eine gut gemachte nachhaltige Geldanlage anhand eines einfachen Gütezeichens zu erkennen.“

„Eine unabhängige Überprüfung der verschiedenen Anlagestile und die Analyse der oft komplexen Werkzeuge, mit denen Nachhaltigkeit in Finanzprodukten umgesetzt wird, ist gerade in Zeiten, in denen alle Anlegende auf dieses Zukunfts-Thema in der Finanzberatung angesprochen werden müssen, wichtig bei der Auswahl glaubwürdiger Finanzprodukte“, erläutert Prof. Timo Busch von der Universität Hamburg, der  mit dem gemeinnützigen Wissenschaftsverein F.I.R.S.T.  die Prüf- und Bewertungsarbeiten der Zertifizierungsarbeiten unterstützt. 

„Über dieses praxisorientierte und zugleich wissenschaftliche Know-how sind wir sehr froh“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende des FNG e.V., Marian Klemm und führt weiter aus, „dass die jahrelange Zusammenarbeit uns auch ganz aktuell dabei hilft, die notwendigen Anpassungen im Sinne der fortschreitenden Regulatorik in der gewohnten fachlichen Begleitung und damit marktnah umzusetzen, um das FNG-Siegel zukunftsfester zu gestalten“.    

Neues Jahr, neue Siegel

Denn für die nächstjährige Zertifizierungsrunde wird das FNG-Siegel die im Rahmen der Überarbeitung der EU-Offenlegungsverordnung gemachten Empfehlungen zu Produktkategorien aufgreifen. Eine erste Umfrage und zwei Stakeholder-Dialoge ergaben, dass zwei zusätzliche Ausprägungen im Sinne der Regulatorik über das bewährte FNG-Siegel hinaus ein marktnahes Angebot bereichern würde. Konkret geht es um die Kategorie „Transition“ (wird grün bzw. nachhaltig) und „Sustainable“ (ist bereits grün bzw. nachhaltig). Damit soll ein Beitrag zur Vereinfachung der viel zu komplexen und nicht ineinandergreifenden bisherigen Regulatorik geleistet werden. 

Die Liste der Ausgezeichneten: FNG-Siegel 2025 – FNG-Siegel

Weitere Infos: Einführung – FNG-Siegel

FNG/HK
Fotocredit: DieProfifotografen