EINSCHALTUNG – FOTO: beigestellt Medizintechnik – überdurchschnittlich hohes und stabiles Gewinnwachstum Mehrere strukturelle Treiber unterstützen den Medtech-Bereich: Mit Investments in innovative Produkte und Unternehmen können Patienten sowie Anleger davon profitieren. Wie definiert sich Medtech, und wie lässt sich der Bereich von Healthcare abgrenzen? Healthcare ist mit einem Anteil von über 10 Prozent der viertgrößte Sektor im MSCI-Universum. Der Sektor Healthcare wird unterteilt in die die vier Unterbereiche Pharma (41 % Anteil), Dienstleistungen (17 %), Biotech (14 %) und Medizintechnik (28 %). Der Bereich Medtech hat sich in der Vergangenheit durch ein überdurchschnittlich hohes und stabiles Gewinnwachstum und eine bessere Aktienkursperformance ausgezeichnet. Bei Medtech-Erzeugnissen handelt es sich um innovative Produkte, die am Körper getragen (z.B. Kontaktlinsen, Hörgeräte, Insulinpumpen), im Körper implantiert (Hüftgelenke, Herzschrittmacher, Zahnimplantate) oder im Krankenhaus verwendet werden (Röntgengeräte, Operationsroboter, Chirurgie-Instrumente). Was sind die spannendsten Trends im MedtechSektor? Das langfristige Wachstum in der Medizintechnik wird getrieben durch die drei strukturellen Treiber Alterung der Gesellschaft, technologische Innovation und Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur in den Emerging Markets. Basierend auf Technologien wie Digitalisierung, Miniaturisierung, Robotik, 3D- Druck oder Künstliche Intelligenz führen innovative neue medizintechnische Produkte und minimalinvasive Therapien nicht nur zu besseren klinischen Ergebnissen und höherem Patientenkomfort, sondern auch zu einem Ersatz teurer Arbeitskosten im Gesundheitswesen, einer schnelleren Genesung der Patienten und letztlich zu niedrigeren Gesamtkosten im Gesundheitswesen. Wieso sollte mittels eines Fonds in Medtech investiert werden? Die Medizintechnik gliedert sich in sehr viele Unterbereiche. Forschung, Produktentwicklung, Zulassung, Verhandlung der Kostenerstattung und Kommerzialisierung sind komplex, zeitaufwändig und teuer. Verzögerungen oder Enttäuschungen in diesem Prozess können bei einzelnen Firmen schnell zu heftigen Kursreaktionen führen. Um kurzfristige Stabilität zu gewährleisten, ohne das langfristige Wachstumspotenzial zu beschränken, besteht das Portfolio des MIV Global Medtech Fund zu zwei Dritteln aus großen, breit diversifizierten und etablierten MedtechKonzernen mit moderater Bewertung sowie zu einem Drittel aus höher bewerteten innovativen und fokussierten Wachstumstiteln. Inwiefern ist Medtech von einem möglicherweise eskalierenden Zoll- und Handelskrieg betroffen? Wir gehen davon aus, dass die Auswirkungen auf den Gewinn der Medtech-Firmen im Fonds-Portfolio im mittleren einstelligen Prozentbereich und somit weniger negativ als bei anderen Sektoren/Unternehmen sein werden. Der MIV Global Medtech Fund besteht aus globalen Unternehmen, von denen die meisten zumindest einen Teil ihrer Produktion in den jeweiligen Absatzmärkten haben. Zölle werden auf die Transferpreise erhoben und diese basieren auf den Herstellkosten, welche bei Medizintechnikunternehmen im Allgemeinen niedrig sind. Die hohe Rentabilität der Unternehmen im Fondsportfolio mit einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 25 Prozent macht diese robust gegenüber Zusatzkosten wie Zöllen. Zudem könnten bestimmte medizintechnische Produkte von den Zöllen ausgenommen sein. Wie ist die Branche aktuell bewertet – ist der Einstiegszeitpunkt günstig? Die Medizintechnik ist ein langfristiger Wachstumsmarkt. Das historisch überdurchschnittlich hohe und stabile Gewinnwachstum entfaltet seine Wirkung über Jahre. Aus diesem Grund ist für die Investoren weniger der Einstiegszeitpunkt als die langjährige Haltedauer von Relevanz. Nichtsdestotrotz kann man festhalten, dass die Bewertung nach der durch die Zölle ausgelösten Kurskorrektur auf ein Niveau gefallen ist, welches unter dem 25-jährigen Durchschnitt und rund 50 Prozent unter dem Höchststand von 2021 liegt. www.mivam.ch Christoph Gubler, Senior Portfolio Manager und Analyst des MIV Global Medtech Fund Ausgabe Nr. 2/2025 – GELD-MAGAZIN . 79 EXPERTSTALK . Christoph Gubler, MIV Asset Management/ Teil der J. Safra Sarasin Gruppe Die J. Safra Sarasin Gruppe hat im Dezember 2024 100 Prozent der Aktien der MIV Asset Management AG, Zürich («MIV») übernommen. Diese Übernahme unterstreicht das Bekenntnis von J. Safra Sarasin, das Wachstum des Asset Management mit Kompetenzen für thematische Aktienanlagen voranzutreiben.
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