GELD-Magazin, Nr. 2/2025

Ausgabe Nr. 2/2025 – GELD-MAGAZIN . 7 Eurozone Inflation ließ nach Entspannung. Nach einer sehr volatilen Entwicklung in den letzten Monaten ist der Anstieg der Inflation im Euroraum jetzt geringer als erwartet ausgefallen. Die Lebenshaltungskosten stiegen im März um 2,2 Prozent, nach 2,3 Prozent im Februar. Das ist vor allem auf den geringeren Preisauftrieb bei Dienstleistungen zurückzuführen, die sich im März nur noch um 3,4 Prozent verteuerten (3,7 % im Februar). Trotz der saisonalen Effekte rechnet DWS auch in den kommenden Monaten mit Inflationsraten oberhalb der Zwei-ProzentMarke. Zusammen mit den verbesserten Konjunkturaussichten schränkt dies den Zinssenkungsspielraum der EZB ein. Allerdings: Die Folgen eines eskalierenden Handelskrieges lassen sich noch schwer abschätzen. Es könnte mit der Teuerung wieder nach oben gehen. Gezielte Streuung. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit über Umfang und Umsetzung der US-Handelspolitik gewinnt eine stärkere Diversifizierung des Portfolios zunehmend an Bedeutung. Ziel ist es, in bestimmte Volkswirtschaften zu investieren, die besser gerüstet scheinen, um zollrechtliche Umwälzungen zu überstehen. Dazu analysiert Franklin Templeton: „Länder, die nur minimale direkte Kosten durch die Zölle zu tragen haben, sind Brasilien, Australien und Großbritannien, die größten Länder, mit denen die USA einen Handelsüberschuss haben. Stahl, Aluminium und Einfuhren von Öl, Gas und raffinierten Produkten sind ebenfalls von den neuen Zöllen ausgenommen, was ausgewählten Volkswirtschaften und Sektoren zugutekommen könnte – zum Beispiel dem saudischen Öl.“ Das genannte Brasilien steht zwar immer noch vor der Herausforderung, seine hohe Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen, aber die Wirtschaft des Landes war stark und die Arbeitslosigkeit bis 2024 niedrig, wobei die robuste Inlandsnachfrage das Wachstum antrieb. Handelskrieg: Wer ist weniger betroffen? Countdown. Die Ökonomisierung und Militarisierung des Weltalls ist unübersehbar; in diesem Wettrennen liegen die USA vorne, China folgt und Europa hinkt hinterher. Wobei es beim Space Race nicht nur um Raketen, sondern ebenso sehr um Satelliten geht: Durch wiederverwendbare Raketen, die hohe Nutzlasten tragen können, verringern sich die Kosten für Satellitenstarts. Dass drei Viertel der rund 10.000 Satelliten, die derzeit rund um die Erde kreisen, zum Starlink-Netzwerk von Elon Musks SpaceX gehören, ist entscheidend der Raketentechnologie des Unternehmens zu verdanken. „Für Europa ist der Vorsprung von Starlink schwer einholbar“, analysiert Heinrich Kreft gemeinsam mit Andreas Dripke im neuen Buch „Kampf ums All“. Den USA attestieren die beiden Autoren überhaupt sowohl beim Raketenbau als auch beim Satellitenbetrieb einen Vorsprung, der von Europa nur schwer aufzuholenn sei. So hinke Europas jüngstes Raketen-Modell Ariane 6 (erster Flug 9. Juli 2024) hinter dem Pendant Falcon 9 von SpaceX (erster Flug 4. Juni 2010) „mindestens eine Generation“ hinterher. Es gibt Marktnischen, in denen die europäische Weltraumfahrt Fuß fassen könnte. So will die ESA das Schrottsammeln im All als neuen kommerziellen Sektor der Raumfahrt entwickeln. Nach einem Moonshot klingt das aber nicht. Star Wars: Kampf ums Weltall Abwärtsdruck. „Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem.“ Mit diesem legendären Satz brachte US-Finanzminister John Connally bereits 1971 unter Präsident Nixon auf den Punkt, was bis heute gilt: Die Welt tanzt nach der Pfeife des „Greenback“. Und nun könnte Donald Trumps Währungspolitik unter dem Schlachtruf „Make the dollar weak again“ stehen. Trump zielt auf eine Schwächung seiner Währung, um nicht zuletzt die eigenen Produkte im Ausland konkurrenzfähiger zu machen. Außerdem kühlt mit der US-Konjunktur auch der Dollar-Wert ab. Das Fazit des Vermögensverwalters Ethenea ist klar: „Wir haben unsere Dollar-Positionen vollständig abgesichert und erwarten eine Phase der Dollar-Schwäche. Ganz nach dem Geschmack von Präsident Trump, für den gilt: Ein schwacher Dollar ist ein schöner Dollar!“ Dollar: Weiter schwach

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