Nach dem schlechtesten ersten Quartal seit zehn Jahren bleibt Bitcoin auch im April weiter unter Druck. Trotz des anfänglichen Optimismus aufgrund von Trumps kryptofreundlicher Haltung und der Unterzeichnung einer Executive Order zum Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve, erwies sich der historische US-Kurswechsel als reines „SellThe-News-Event“. Solange die Trump-Regierung ihre globale Zollstrategie zunehmend verschärft, sehen sich Risikoanlagen wie Bitcoin weiter mit großem Gegenwind konfrontiert. Dennoch bleibt die Hoffnung auf einen Aufschwung – insbesondere angesichts solider Fundamentaldaten – und einen möglichen frühzeitigen Eingriff durch die Federal Reserve. Gebrochener Zyklus? Mit dem jüngsten Test des Vorjahreshochs von 74.000 Dollar wurde auch die Debatte darüber neu entfacht, ob der vieldiskutierte „Bull Cycle“ von Bitcoin sich vielleicht schon seinem Ende nähern könnte. Einige argumentieren, dass der aktuelle Abschwung an vergangene Zyklushöhepunkte erinnert, während andere auf historische Erholungsmuster hinweisen. In den Jahren 2015 und 2020 mit einem ebenfalls schlechten ersten Quartal, erholte sich Bitcoin stark, wohingegen in 2014, 2018 und 2022 – am Ende früherer Haussephasen – sich die Verluste nur weiter vertieften. Alle stellen sich nun die Frage, ob das jüngste Allzeithoch von Bitcoin ein typisches „Blow-off-Top“ gewesen sein könnte, oder noch ein weiterer Anstieg bevorsteht. Laut Analyst Zack Wainwright von Fidelity Digital Assets befindet sich Bitcoin weiterhin in einer „acceleration phase“, die typisch für Zeiten hoher Volatilität und hoher Gewinne ist. Und auch bekannte unabhängige Analysten wie der für das Stock-to-Flow Model bekannte PlanB sprechen von einer bisher unbedenklichen Reakkumulationphase, die den Kursverlauf früherer Bullenzyklen widerspiegelt. Sowohl PlanB, als auch Wainwright, merken an, dass der Zyklus zwar bald in seine letzte Phase eintritt, aber basierend auf historischen Zeitvergleichen zwischen den Cycle Tops und Bottoms noch nicht vorbei sein dürfte. Cut through the noise Trotz aller Turbulenzen bleiben die fundamentalen Aussichten von Bitcoin gut. Die Aufhebung der umstrittenen SA-121-Verordnung signalisiert große Veränderungen in der US-Kryptopolitik. SAB 121 zwang Banken, für Kunden gehaltene Kryptowährungen als Verbindlichkeiten zu verbuchen – nun können sie Verwahrung, Tokenisierung und Stablecoin-Dienste anbieten. Auch die neue strategische Bitcoin-Reserve senkt das Risiko eines Verbots und stärkt BTC als legitimes Asset, was Spekulationen über BLOCKCHAIN . Bitcoin-Zyklus Ist das Ende erreicht? Den optimistischen Erwartungen an die Präsidentschaft Donald Trumps wurde Bitcoin bisher nicht gerecht und leidet weiter unter den globalen Handelsstreitigkeiten. Doch ist das Cycle-Top wirklich schon erreicht? MORITZ SCHUH Auch wenn Bitcoin nach wie vor darum kämpft, die 90.000 Dollar-Marke zurückzuerobern, könnten neue Allzeithochs nicht so weit entfernt sein. Credit: bomie/stock.adobe.com BITCOIN IN US-DOLLAR Nach dem Hoch bei 109.383 Dollar am 20. Jänner 2025 schwenkte der Kurs von Bitcoin in eine Korrekturphase. Zahlreiche Argumente sprechen aber dafür, dass der langfristige BullCycle noch nicht vorbei ist. 15.000 20.000 100.000 80.000 60.000 40.000 2020 2021 2022 2023 2024 68 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2025
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