GELD-Magazin, Nr. 2/2025

Kommt ein „Deal“ zustande? Auch Europas Börsen hat der Trumpsche Zollhammer zum Absturz gebracht. Derzeit zeichnet sich ein handfester Handelskrieg ab. Für die EU gibt es in einem solchen jedoch eine passende Antwort. Denn die US-Tech-Riesen zahlen in Europa kaum Steuern. Hier kann man in Verhandlungen den Hebel ansetzen, um am Ende zu einer halbwegs vernünftigen Lösung zu kommen. Die aktuellen Konjunkturdaten sind jedenfalls aufgrund der handelspolitischen Unsicherheiten mit Vorsicht zu genießen. Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im März zwar stärker aufgehellt als erwartet: Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global legte um 0,7 Punkte auf 50,9 Punkte zu. Damit liegt der Indikator ein wenig deutlicher über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine etwas zunehmende wirtschaftliche Aktivität hindeutet. Die Stimmung im Dienstleistungssektor signalisiert allerdings ein leichtes wirtschaftliches Wachstum, während diese in der schwächelnden Industrie weiterhin einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten anzeigt und unterhalb der maßgeblichen Signalmarke von 50 Punkten liegt. Die Inflation in der Eurozone hat sich im März weiter auf 2,2 Prozent nach 2,3 Prozent im Vormonat abgeschwächt, der zweite Rückgang in Folge. Dies trotz eines Wachstums der Geldmenge M3 um 4,0 Prozent. (wr) Kurseinbruch trotz positiver News. Die Börse in Tokio hat im Sog der Turbulenzen um das globale Zollpaket der US-Regierung massive Verluste verbucht. Am „Schwarzen Montag“ stürzte der Nikkei-225-Index um 6,5 Prozent auf 31.592 Punkte ab. Im frühen Handel war er sogar bis zu neun Prozent auf 30.790 Punkte und damit den tiefsten Stand seit Herbst 2023 gefallen. Dies, obwohl die Unternehmensgewinne das vierte Rekordhoch hintereinander erreicht haben. Zu diesem Aufwärtstrend trägt der steigende Tourismus aus dem Ausland, die Stärke des Finanzsektors und ein schwacher Yen bei. Derzeit erlebt Japan einen Strukturwandel. Japanische CEOs sind optimistischer in Bezug auf zukünftige Umsätze und Gewinne. Hinzu kommt der Arbeitskräftemangel. All diese Faktoren haben zu Lohnerhöhungen geführt. Der positive Kreislauf von Löhnen und Preisen dürfte daher noch mindestens ein Jahr anhalten. Was darüber hinausgeht, wird von der Stärke des Binnenkonsums abhängen. Dieser dürfte von einer besseren Verbraucherstimmung profitieren und – zusammen mit dem Lohnanstieg – den Aktienmarkt tendenziell stützen. Weniger positiv war die im Februar hartnäckig hohe Inflation von 3,0 Prozent, vor allem im Großraum Tokio. Zuletzt hatte Japans Notenbank aus diesem Grund den Leitzins im Januar zum dritten Mal seit März 2024 auf 0,5 Prozent angehoben. (wr) EUROPA . EU hofft auf Verhandlungslösung im Zollstreit Fünfjahres-Uptrend gebrochen Der Euro Stoxx 50 konnte dem Druck der handelspolitischen Unsicherheiten ebenfalls nicht standhalten, aber beim Jahrestief bei 4.570 Punkten nach oben drehen. Die Marke von 5.000 Punkten wird vorerst kaum zu überwinden sein. Absturz abgefangen Der Zoll-Crash ließ den Nikkei-Index fast bis auf 30.000 Punkte abstürzen, wobei intraday ein neues Jahrestief erreicht wurde. Anleger können versuchen, in der Nähe der Marke von 31.000 Punkten neue Positionen aufzubauen. EURO STOXX 50 NIKKEI 225 JAPAN . Schlechtester Monat seit einem Jahr Indexpunkte in JPY 26.000 28.000 44.000 42.000 40.000 36.000 30.000 32.000 34.000 38.000 24.000 2021 2022 2023 2024 Indexpunkte in EUR 3.400 3.600 3.800 4.000 4.400 4.800 4.200 5.600 5.000 5.200 5.400 4.600 2021 2022 2023 2024 3.200 Ausgabe Nr. 2/2025 – GELD-MAGAZIN . 41

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=