Trump schießt sich ein Eigentor. Mit der Einführung eines Mindestzollsatzes von zehn Prozent auf alle Einfuhren heben die USA den durchschnittlichen Zollsatz auf den höchsten Stand seit den 1930er Jahren. Auch bei den gegenseitigen Zollsätzen übertraf die Trump-Administration die Erwartungen in negativer Hinsicht. Dies in der fehlerhaften Annahme, dass eine Erhöhung der Zölle nur die Einfuhren verringert. Doch viele US-Hersteller von Waren, die durch Zölle geschützt sind, könnten aufgrund des geringeren Wettbewerbs mit Preiserhöhungen reagieren. Dies würde die Kaufkraft der Verbraucher schwächen. Da der private Konsum am meisten zum Wirtschaftswachstum in den USA beiträgt, wäre eine Drosselung des Wachstums bei gleichzeitig anziehender Inflation absehbar. Zweitens werden US-Unternehmen, die für den heimischen Markt produzieren, aber ihre Vorleistungen aus dem Ausland beziehen, mit höheren Kosten konfrontiert. Die Investitionen in inländische Kapazitäten könnten aufgrund der handelspolitischen Unsicherheiten zurückgehen – entgegen Trumps Behauptung. Dazu kommen Belastungen durch Gegenzölle der Handelspartner, in einem Handelskrieg gibt es nur Verlierer, das wird auch Trump zur Kenntnis nehmen müssen. Auf die Hilfe der US-Notenbank Fed zur Rettung des US-Wachstums durch Zinssenkungen sollte er jedenfalls nicht hoffen. (wr) Handelskrieg läuft an. Der sich zuspitzende Handelskonflikt mit den USA hat die Börsen in China massiv belastet. Der Shanghai A-Shares Index sackte allein am „Schwarzen Montag“ (7.4.) um rund sechs Prozent auf 3.238 Punkte ab. Der Hongkonger Hang-Seng-Index stürzte sogar um 13,2 Prozent ab. Peking reagierte umgehend mit Gegenzöllen in ebenfalls den gleichen Höhen wie jene der Trumpschen Zollkeulen. Die chinesische Regierung kann sich das leisten, denn die Stimmung in großen und staatlich dominierten Industriebetrieben hat sich im März trotz des Handelskonflikts weiter verbessert. Der Einkaufsmanagerindex sei im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 50,5 Zähler gestiegen, so das Statistikamt. Es war die zweite Steigerung in Folge. Auch die Stimmung in den Betrieben des Dienstleistungssektors verbesserte sich und kletterte weiter über die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Bei kleineren und mittleren privaten Industriebetrieben stieg das Sentiment ebenfalls. Der vom Wirtschaftsmagazin „Caixin“ ermittelte Einkaufsmanagerindex legte im März um 0,4 Punkte auf 51,2 Zähler zu. Damit zog der Indikator den vierten Monat in Folge an und stieg auf den höchsten Stand seit November. Der Anstieg kam für Volkswirte überraschend. Damit sinkt auch der Druck auf die chinesische Staatsführung, durch neue Staatsausgaben die Konjunktur anzutreiben. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Die Fehlkalkulation des Jahres CHINA . Peking schlägt rasch zurück Zweite Korrektur im Bullenmarkt Der S&P 500-Index brach am „Black Monday“ (7.4.) bis auf 4.850 Punkte ein, rettete sich jedoch bis Handelsschluss wieder über die 5.000 Punkte-Marke. Diese wird heiß umkämpft sein. Anleger sollten das Stopp auf 4.780 Punkte anpassen. Beharrlich seitwärts Der A-Index der chinesischen Festlandsbörsen konnte den kurzfristigen Aufwärts- -trend nicht fortsetzen und tendierte im Verlauf des März wieder nach unten, bis auf 3.240 Punkte. Damit bleibt die FünfjahresSeitwärtstendenz bestehen. S&P 500 SHANGHAI A-SHARES INDEX Credit: Elena/stock.adobe.com 2.800 3.600 3.400 3.800 3.200 3.000 4.000 2021 2023 2024 2022 Indexpunkte in CNY 3.500 4.000 5.000 6.500 6.000 5.500 4.500 Indexpunkte in USD 2021 2022 2023 2024 40 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2025
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