GELD-Magazin, Nr. 2/2025

GOLD . Überraschung Auch Gold korrigierte, ein längerer Absturz ist aber unwahrscheinlich. Manche Experten erwarten einen moderaten Aufwärtstrend, der langfristig mindestens die globale Inflation widerspiegeln dürfte. ERDGAS . Erleichterung Die europäischen Gaspreise sind während der Heizperiode zwar angestiegen – eine Explosion blieb aber aus. Das Ende des Winters und die makroökonomischen Bedingungen (Rezessionsängste) sollten dämpfend wirken. Noch einmal gut gegangen. Die Sorgenfalten von Verbrauchern waren zu Beginn und während der Kältesaison unübersehbar: Nachdem die Ukraine angekündigt hatte, kein russisches Gas mehr über seine Grenzen zu transportieren, wurden massive Preissprünge befürchtet. Diese sind zum Glück ausgeblieben. Das Niveau für europäisches Erdgas zog zwar winterbedingt an, ein „Gewitter“ blieb aber aus, die Tendenz ist bereits wieder fallend. Der Preis ging auf deutlich unter 40 Euro pro Megawattstunde zurück. „Zwar sind die europäischen Gasspeicher nur noch zu gut einem Drittel gefüllt, aber aufgrund der wärmer werdenden Temperaturen und der damit zu Ende gehenden Heizsaison sollten Engpässe bei Erdgas ausbleiben“, so die optimistische Einschätzung der DekaBank. Auch die weltweit um sich greifenden Konjunktur- und Rezessionsängste werden den in der Industrie benötigten Gasverbrauch in überschaubaren Grenzen halten. Mit einen Blick auf den Ukraine-Krieg bleibt die Situation unübersichtlich: Der Konflikt wurde entgegen den Versprechungen Trumps natürlich nicht innerhalb von Tagen beigelegt, eine nachhaltige Lösung ist noch nicht in Sicht. Sollte sie dennoch kommen, wäre Russland möglicherweise wieder größer im Geschäft zurück, was sich ebenfalls dämpfend auf die Preisgestaltung auswirken sollte. (hk) Verkehrte Welt? Die Börsen spielen verrückt. Gold gilt bekanntlich als die Krisenwährung schlechthin, diesem Ruf wurde das Edelmetall in der jüngeren Vergangenheit auch gerecht und eilte von einem Rekord zum nächsten. Aber just nach Trumps sogenanntem „Liberation Day“ musste auch Gold Federn lassen. Erklärungen dafür sind nicht einfach zu finden, allgemeine Panik könnte eine Rolle spielen, aber nochmehr dass einige Investoren wohl Kasse machten, um möglicherweise Verluste an anderer Stelle abzudämpfen. Dass Gold jetzt „abschmiert“ ist nicht anzunehmen, solange die Unsicherheiten der Weltwirtschaft anhalten und die Zollproblematik nicht abgeklärt ist. Das kann noch dauern. In einer Analyse der DekaBank heißt es: „Geopolitische Risiken, darunter der Russland-Ukraine-Krieg, der Nahost-Konflikt und eine erratische Außen- und Handelspolitik der USA unter Präsident Trump dürften weiterhin für Unsicherheit und Aufwärtsdruck beim Goldpreis sorgen.“ Dazu passt auch ein Statement von Neuberger Bermann: „Die schwindende Dominanz des Dollars im Welthandel könnte die Nachfrage nach Gold und Silber als alternativem Wertspeicher steigern und die Entdollarisierung weiter vorantreiben. Auch Zentralbanken stocken ihre Goldreserven auf, um sich von USStaatsanleihen zu diversifizieren.“ (hk) in EUR/MWh 50 60 80 40 30 100 150 250 200 350 300 2021 2022 2023 2024 20 in USD/Unze 1.600 1.800 2.000 2.200 2.400 2.600 2.800 3.000 3.200 2021 2022 2023 2024 Ausgabe Nr. 2/2025 – GELD-MAGAZIN . 37

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=