GELD-Magazin, Nr. 2/2025

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends SILBER . Defizit Wie sich die Chartbilder gleichen: Auch Silber zog es nach dem „Liberations Day“ kräftig nach unten. Jetzt gilt es, die Fundamentaldaten zu beachten, die für höhere Nachfrage bei dem Edelmetall sprechen. Nachfrage steigt langfristig. Bevor Donald Trump die globalen Börsen in den Abgrund stieß, erregte Silber mit stark steigenden Preisen Aufsehen. Im März erreichte das Edelmetall seine historisch zweithöchste Notierung. Rund um den eskalierenden Zoll- und Handelskrieg ging es mit Silber aber kräftig nach unten – was langfristig nicht so bleiben sollte. Dabei korrespondiert Silber nicht einfach direkt mit den Gold-Bewegungen. Viel wichtiger ist, dass sich ein Defizit bei der Silberverfügbarkeit bemerkbar macht. Der Edelmetall-Spezialist Philoro: „Silber ist gefragter denn je – als Edelmetallhändler und Produzent sehen wir ein wachsendes Interesse an Silberinvestitionen als stabile und zukunftssichere Anlage.“ Ein weiterer Grund für die steigende Nachfrage nach Silber ist die breite industrielle Verwendung. In den vergangenen zwölf Monaten schwankte der Preis jedenfalls zwischen rund 23 und 32 Euro pro Unze. Es gibt also eine merkbare Volatilität, die die komplexen Marktbedingungen widerspiegelt. Immerhin: Seit dem Jahr 2000 hat Silber eine durchschnittliche Performance von rund 16 Prozent erreicht. Außerdem: Daten des Silberinstituts zeigen, dass der Nachschub von Silber von Jahr zu Jahr zurückgeht. Dennoch ist auch Silber im aktuellen Marktumfeld ein heißes Eisen. Die weitere Entwicklung sollte abgewertet werden. (hk) Credits: anankkml & benidama & Nikolay Zaburdaev & nick/stock.adobe.com ERDÖL . Einbußen Der Ölpreis befindet sich ohnedies seit Mai 2022 in einem langfristigen Abwärtstrend – im heurigen April krachte er nochmals nach unten. Angesichts der schwachen Weltwirtschaft keine guten Zeiten für „Öl-Bullen“. Stress-Test. Trumps Wahlsieg wurde ab Ende 2024 zu einem belastenden Faktor für den Ölpreis, da die neue Regierung fest entschlossen war, die Inflation durch eine Senkung der Energiepreise zu dämpfen. Nach einem anfänglichen Anstieg im Jahr 2025 – bedingt durch Sanktionen gegen Russland und ein raues Winterklima in den USA – fiel der Ölpreis wieder zurück und erreichte ein ähnliches Niveau wie zu Beginn des Jahres 2022. Nun werden die Karten ohnedies neu gemischt: Die Angst vor einem Abgleiten der USA in die Rezession und einem Abebben der Weltkonjunktur durch den vom Zaun gebrochnenen Zoll-Krieg ließen die Notierungen kräftig in Richtung Süden rasseln. Die Angebotsseite wird dabei wenig zur Stabilisierung beitragen, beim Asset Manager Eurizon schätzt man: „Theoretisch sollte die OPEC+-Produktion in den kommenden Monaten ansteigen. Das derzeitige tatsächliche Produktionsniveau liegt bereits um 0,3 Millonen Fass pro Tag über dem im April bestätigten Pfad der schrittweisen Erhöhungen, die bis September 2026 abgeschlossen sein sollen.“ Weiters ist die Ölförderung in den USA in den vergangenen Jahren auf ein Allzeithoch gestiegen und dürfte laut IEA weiter zunehmen. Ein Risiko ergibt sich jedoch aus der sinkenden Rentabilität vieler US-Produzenten, die weniger in die Förderung investieren könnten. (hk) Sorte Brent, USD/Barrell 50 90 100 70 80 60 110 120 130 2021 2022 2023 2024 in USD/Unze 18 20 22 24 26 28 30 32 34 2021 2022 2023 2024 36 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2025

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