GELD-Magazin, Nr. 2/2025

US-Geldmarktfonds Sieben Billionen Credits: beigestellt/Archiv; jcg_oida/stock.adobe.com Hohe Zuflüße. Die Vermögenswerte in US-Geldmarktfonds haben im März erstmals seit November 2024 wieder die Sieben-Billionen-DollarSchwelle erreicht. Laut dem Investment Company Institute verzeichneten auch globale Geldmarktfonds hohe Zuflüsse. Deborah Cunningham, Chief Investment Officer bei Federated Hermes, sagt dazu: „Das hängt aber nicht ausschließlich mit den volatilen Zeiten an den Aktienmärkten zusammen. Denn überraschenderweise zogen institutionelle Investoren ihr Geld im März aus Geldmarktfonds ab, was darauf hindeutet, dass sie andere Beweggründe hatten. Gleichzeitig investierten Privatanleger weiter konstant in Geldmarktfonds. Diese Zuflüsse zeigen, dass Private mit den niedrigen Zinssätzen anderer Produkte unzufrieden sind und dass ihre Investitionen eher ein breiterer Trend sind als eine Reaktion auf spezifische Marktereignisse.“ MÄRKTE . Kurzmeldungen Strategie: Robuste Portfolios Flexibilität. „Das makroökonomische Umfeld ist unsicherer geworden“, analysiert Peter Becker, Fixed Income Investment Director, Capital Group. „Anleger sollten sich deshalb auf verschiedene mögliche Entwicklungen vorbereiten und mit ihren Portfolios flexibel darauf reagieren können.“ Globale Fixed-Income-Strategien bieten aus seiner Sicht nicht nur eine enorme Bandbreite an Anlagemöglichkeiten, sondern können zudem die Robustheit und Streuung eines Portfolios verbessern. „Die Stärke eines global diversifizierten Rentenportfolios liegt in der Fähigkeit, auf sehr unterschiedliche Rendite- und Risikotreiber zugreifen zu können“, sagt Becker. So gebe es häufig Unterschiede zwischen den Volkswirtschaften und damit den Märkten in Bezug auf Inflation, makroökonomisches Umfeld und Stadium innerhalb des Zyklus. Diese Unterschiede ermöglichen es einem aktiven globalen Fixed-Income-Manager, robuste und diversifizierte Portfolios aufzubauen. Peter Becker, Fixed Income Investment Director, Capital Group 20 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2025 Rotation. Seit Jahren raten viele Finanzprofis ihren Kunden dazu, US-Aktien gegenüber europäischen Titeln zu favorisieren. Zumal der USMarkt als dominierende Kraft der Weltwirtschaft gilt. Doch zunehmende politische Unsicherheiten – insbesondere Trumps Zoll-Politik und eskalierende geopolitische Spannungen – verunsichern Investoren. Hans Selleslagh, Österreich-Sprecher bei Freedom24, meint: „Die Frage ist nicht nur, wie sich die US-Märkte kurzfristig entwickeln, sondern ob die USA ihre wirtschaftliche Vormachtstellung langfristig halten können. Die Politik der Abschottung nach dem Motto ‚America First‘ schadet nicht nur der US-Binnenwirtschaft, sondern auch der internationalen Wahrnehmung des Landes als verlässlicher Handelspartner.“ Europa bietet sich für Investoren zumindest als Ergänzung an. In Bezug auf zukunftsträchtige Branchen in Europa hebt Selleslagh besonders den Sektor der erneuerbaren Energien hervor. USA: Ende der Vormacht? Hans Selleslagh, ÖsterreichSprecher bei Freedom24 Ausgebremst. Fast jedes zweite in den USA verkaufte Auto wird importiert. Die neuen Zölle schmerzen vor allem Hersteller, die gar nicht in den USA produzieren – darunter Luxusmarken wie Porsche und Ferrari. Besonders betroffen sind die deutschen Autobauer. Im Jahr 2024 wurden 57 Prozent der in den USA verkauften europäischen Fahrzeuge direkt aus Deutschland importiert. Für die deutsche Wirtschaft ist die Automobilbranche nach wie vor von zentraler Bedeutung. Fast 773.000 Menschen sind direkt in der Branche beschäftigt. Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro, sagt: „Die neuen US-Zölle könnten die großen deutschen Autohersteller bis zu elf Milliarden Euro kosten. Doch auch amerikanische Marken wie GM und Ford werden unter den Preissteigerungen leiden.“ Interessant und gleichzeitig bezeichnend: Die vier Autoaktien im DAX kommen zusammen nur noch auf etwa zwei Drittel der Marktkapitalisierung von SAP. Autobranche: Zölle schlagen zu

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