Industrie: Zwei Schritte vor, einer zurück Credit: Deloitte/Feelimage WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex Rezession hält an. Der Verbesserungstrend der österreichischen Industrie hat sich im März deutlich verlangsamt. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex stieg im März nur noch minimal um 0,2 auf 46,9 Punkte, gekennzeichnet von einer sehr uneinheitlichen Entwicklung der einzelnen Komponenten. Mit dem immerhin dritten Anstieg in Folge erreichte der Indikator aber den höchsten Wert seit genau zwei Jahren. Die Wachstumsgrenze von 50 Punkten wurde jedoch erneut deutlich unterschritten. Der aktuelle Indikator signalisiert damit eine Fortsetzung der Rezession der heimischen Industrie, die sich im Verlauf des ersten Quartals 2025 zumindest schrittweise gemildert hat. Dabei unterschied sich die Entwicklung in Österreich vom Trend in den meisten anderen europäischen Ländern. Im Euroraum stieg der Einkaufsmanagerindex der verarbeitenden Industrie spürbar auf 48,7 Punkte, getragen unter anderem von einer Verbesserung in Deutschland und in Frankreich. 01234567 DIE ZAHL DES MONATS 4,6 Prozent Hohes Niveau. Die heimischen Kreditinstitute erzielten im Jahr 2024 ein Ergebnis von rund 11,5 Milliarden Euro. Diese Zahl liegt zwar um 1,1 Milliarden Euro unter der Rekordbilanz von 2023, befindet sich damit jedoch immer noch auf hohem Niveau, so die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Während das Betriebsergebnis leicht anstieg, führten GeschäftsEntwicklungen, die zum Teil von geopolitischen Ereignissen beeinflusst sind, zu einem im Vorjahresvergleich verringerten Jahresergebnis. Die gute Ertragslage sollte von den Banken laut der OeNB genützt werden, um die Eigenkapitalausstattung weiter zu stärken. Weniger Freude wird den heimischen Instituten allerdings die Tatsache bereiten, dass sich die neue Bundesregierung auf höhere Abgaben für den Bankenbereich geeinigt hat. Eine bittere Pille der „Zuckerlkoalition“? Ansichtssache. Während etwa das gewerkschaftsnahe Momentum Institut die Maßnahme begrüßt, befürchtet die WKO negative Auswirkungen, etwa auf das Investitionsklima. Banken Österreich: Gute Geschäfte Viele Probleme. Wie aus einer aktuellen DeloitteUmfrage hervorgeht, bereiten vor allem die gedämpften Konjunkturaussichten und die steigende Regulierung den Unternehmen Probleme. Und als wäre das nicht genug, verschärfen nun auch noch die kürzlich eingesetzten US-Zölle auf europäische Waren die Situation. Obwohl die österreichische Wirtschaft mittlerweile krisenerprobt ist, sind die Aussichten für die Zukunft alles andere als rosig. Vier von zehn Finanzvorständen (43 %) gehen von einer weiteren Verschlechterung des Investitionsklimas aus. Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich: „Die nun eingesetzten USZölle auf europäische Waren verschärfen die Situation. Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass sich diese zeitnah auf das eigene Geschäft auswirken werden.“ Immerhin 40 Prozent der Betroffenen haben bereits im Vorfeld Maßnahmen getroffen, um die Folgen der Zölle etwas abzufedern. Weitere 13 Prozent haben solche Vorbereitungen in Planung. Gerhard Marterbauer, Partner Audit & Assurance - Deloitte Zölle: Unternehmen leiden Quelle: S&P Global, UniCredit Research saisonbereinigt unbereinigt 70 65 60 55 50 45 40 35 30 2020 2021 2022 2023 2024 2019 70 65 60 55 50 45 40 35 30 Defizit. Das Budgetloch ist explodiert, und mit Österreich wird in wenigen Monaten ein Mitglied aus dem Club der „Sparsamen Vier“ vor den Brüsseler Defizitrichtern stehen. Franz Schellhorn, Direktor des wirtschaftsliberalen Thinktanks Agenda Austria, schrieb dazu in der Tageszeitung „Presse“: „Österreich hat sich zwar beim Beitritt zur Währungsunion verpflichtet, die jährliche Neuverschuldung unter drei Prozent der Wirtschaftsleistung zu halten, wird heuer aber ein Finanzloch von 4,6 Prozent aufreißen. Sofern nicht rasch und entschlossen gegengesteuert wird.“ Laut Agenda Austria sollte man nicht zuletzt bei den Personalkosten den Hebel ansetzen: Würde man den Anstieg der Personalkosten seit 2019 nur auf die Tariflohnentwicklung der Angestellten zurückstutzen, dann wären schon 200 Millionen Euro gespart, so die Berechnung. Nur eine wirksame Ausgabenbremse könne die Ausgabenwut der Politik auf ein erträgliches Maß zurückstauchen. 14 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2025
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