GELD-Magazin, Nr. 1/2025

Ausgabe Nr. 1/2025 – GELD-MAGAZIN . 7 Geschäftsoptimismus Im Korrekturmodus Zurückhaltend. Der Geschäftsoptimismus ist auf Korrekturkurs, so der Global Business Optimism Index von Dun & Bradstreet. Die Benchmark ist in allen 32 untersuchten Ländern gesunken. In 26 davon sind die Exportaufträge zurückgegangen. Hauptgründe für den verringerten Optimismus sind wachsende Bedenken über eine schwächelnde Wirtschaft, steigende geopolitische Spannungen und Unsicherheiten in der Handelspolitik. Die Unternehmen zeigen sich skeptischer gegenüber der Lieferkettenstabilität und halten sich bei Investitionen zurück. Die angekündigten politischen Änderungen der neuen US-Administration verstärken diese Zurückhaltung. Der Trend deutet jedoch eher auf eine Korrektur des zuvor erhöhten Optimismus hin als auf eine Verschlechterung der Aussichten. Hürden. 2024 war nicht das beste Jahr für ESG-Investments. Regulatorischer Frust ging einher mit zunehmenden geopolitischen Spannungen. Ophélie Mortier von DPAM hält es angesichts widersprüchlicher Konjunktursignale für schwierig, die Entwicklung nachhaltiger Fonds vorherzusagen: „In Europa erwarten wir einen Wendepunkt in der Umwelt- und Sozialpolitik, bei dem Wettbewerb, Vereinfachung und grünes Wachstum Vorrang haben werden. Die USA kehren zurück zur Klimaskepsis und mehr Ölförderung. Für Schwellenländer bleibt die Nachhaltigkeitsagenda jedoch wichtig. In diesem besonders unsicheren und volatilen Umfeld wird es wichtiger denn je, sich auf die Wesentlichkeit von ESG-Themen zu konzentrieren und weiterhin eine nachhaltige Performance anzustreben.“ Nachhaltigkeit: Gewisser Gegenwind Ophélie Mortier, Chief Sustainable Investment Officer von DPAM Durchstarter? Bald entscheide sich, ob die Mobilitätsrevolution gelingt oder nicht, glaubt Adrian Daniel, Portfoliomanager bei MainFirst. Denn einige Durchbrüche beim autonomen Fahren seien beeindruckend, doch die Umsetzung in den Alltag stehe laut dem Anlageexperten sowohl technisch als auch gesellschaftlich und politisch noch vor einigen Hürden. Nicht alle Entwicklungen verlaufen nach Plan, so hat jüngst General Motors angekündigt, sich mit der Tochterfirma Cruise aus der Entwicklung von Robotaxis zurückzuziehen. Wobei die Anbieter unterschiedliche Strategien verfolgen: Tesla setzt beim autonomen Fahren ausschließlich auf kamerabasierte Systeme. Anders ist das bei Zoox, einem Tochterunternehmen von Amazon. Zoox verwendet eine Kombination aus Sensorik und Künstlicher Intelligenz, um eine bidirektionale Bewegung und maximale Flexibilität in urbanen Gebieten zu ermöglichen. Waymo nutzt eine Kombination aus Kameras, LaserSensorik (Light Detection and Ranging, LiDAR) und Radar für eine umfassende und redundante Wahrnehmung der Umgebung. Auch andere Konzerne setzen auf kombinierte Techniken: So integriert Volkswagen sowohl LiDAR- als auch kamerabasierte Systeme in seine autonomen Fahrzeuge. Welche Wege wann zum Ziel führen, muss sich erst erweisen. Autonomes Fahren: Rück- und Fortschritte Aufwärtsdruck. Die Konjunktur in den USA, aber auch in Europa, wird derzeit noch durch hohe Staatsausgaben und starke Konsumentennachfrage getrieben. Die weltweite Liquidität und die heftig steigende Staatsverschuldung geben laut Beat Thoma, Chief Investment Officer bei Fisch Asset Management, Anlass zur Sorge. Er meint, dass für die Notenbanken das Umfeld deutlich schwieriger werde: „Der Aufwärtsdruck bei den langfristigen Renditen und der Inflation müsste mit einer restriktiveren Geldpolitik bekämpft werden. Dies würde aber die Konjunktur abwürgen. Andererseits würden Staatsanleihenkäufe (QE; Quantitative Easing) zur Dämpfung der langfristigen Zinsen die Inflation weiter anheizen. Der aktuell noch intakte Aufwärtstrend der Aktienmärkte wirkt zusätzlich inflations- und zinstreibend.“ Deshalb fährt Fisch Asset Management in den Portfolios aktuell eine neutrale Bandbreite in der Duration. Inflation: Gefürchtetes Comeback Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management

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