56 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2025 Das Positive zuerst. Wir leben immer länger. Pro Generation sind es rund sieben Jahre mehr. Wir leben also 14 Jahre länger als unsere Großeltern. Aber wie legt man das Geld sinnvoll an, damit das Geld dann auch reicht? Denn das Risiko der finanziellen Vorsorge liegt in der steigenden Langlebigkeit. Die herkömmliche Prämisse lautet: Je jünger man ist, desto mehr Risiko kann man eingehen, weil man langfristig von höheren Renditechancen profitieren kann. Im Alter hingegen sollte man das Risiko reduzieren, um Verluste kurz vor der Pensionierung zu vermeiden. Junge Anleger zwischen 20 und 40 Jahren haben einen längeren Ansparhorizont und können Marktschwankungen viel besser ausgleichen. Daher lauten die Empfehlungen, in chancenreiche Anlagen mit hohem Aktienanteil – z.B. ETFs oder Aktienfonds – zu gehen. In der Zeit zwischen 40 und 55 Jahren sinkt der Anlagehorizont, jedoch bleibt noch genügend Zeit für Schwankungsausgleich. Daher empfehlen die Finanzexperten für diese Alterskohorte, in eine Mischung aus Aktien, Anleihen, wie z.B. durch Mischfonds, sowie in Sachwerte, wie Immobilien, zu investieren. Der klassische Konsensus lautet, je näher die Pension rückt, umso wichtiger wird der Kapitalerhalt. Der Aktienanteil sollte dementsprechend zugunsten von Anleihen reduziert werden. Dabei geht es auch darum, Schwankungen zu vermeiden und regelmäßige Ausschüttungen zu sichern. Risiko in allen Lebensphasen Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei der Ratingagentur Assekurata, unterstreicht die Notwendigkeit, betont jedoch, dass Risikobereitschaft zur modernen Altersvorsorge dazugehört, und zwar in allen Lebensphasen. Beim Übergang vom Erwerbsleben ins Rentenleben gibt es aufgrund der Pensionslücke entweder die Möglichkeit, länger zu arbeiten, oder es ist die Neuadjustierung des Veranlagungsrisikos mit Produkten mit höherem Renditepotenzial vorzunehmen. Sicherheit und Rendite sind zwei Gegenpole, die man aber kombinieren kann, so Heermann, in einem Podcast von Canada Life. Wie soll diese renditestarke Anlage aussehen? Dabei werde immer das Argument vorgebracht, wenn man renditestark anlegt, werde es in den allermeisten Fällen, z.B. in 95 Prozent der Fälle ohne Absicherung bzw. Versicherungslösung, schon reichen. Aber würde man in ein Flugzeug einsteigen, wenn man wüsste, dass fünf Prozent der Flüge mit einem Absturz enden? Es geht also darum, sich Gedanken zu machen: Wie lange werde ich leben und wird mein Geld bis dahin reichen? Denn ansonsten kommt man bald in die Situation: „Mein Geld ist weg, aber ich bin noch da.“ Und aus diesen VERSICHERUNG . Private Altersvorsorge Risiko gehört dazu Junge sollten mehr Risiko bei der Veranlagung zur Altersvorsorge eingehen, die Alten weniger, heißt es. Das ist aber nur Theorie und ganz ohne Risiko funktioniert private Altersvorsorge gar nicht. CHRISTIAN SEC Jüngere und Ältere sehen die Zukunft und die Vorsorge unterschiedlich. Credits: beigestellt; Rido/stock.adobe.com „Das Sparbuch bietet eine trügerische Sicherheit.“ Ronald Felsner, Vermögensberater
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