GELD-Magazin, Nr. 1/2025

AKTIEN . Österreich 46 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2025 DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS G/EV ‘24e G/EV ‘25e RBI 24,42 € 29,8 % 26,8 % Addiko Bank 18,70 € 11,4 % 15,8 % VIG 33,65 € 12,2 % 15,2 % Porr 21,65 € 12,3 % 14,8 % Strabag 52,80 € 14,8 % 12,8 % OMV 39,00 € 9,9 % 12,6 % Erste Bank 66,60 € 11,3 % 11,9 % Zumtobel 5,02 € 8,1 % 11,7 % BAWAG 90,60 € 9,6 % 11,3 % Andritz 56,80 € 10,3 % 10,2 % Kontron 19,65 € 6,5 % 10,2 % Uniqa 8,35 € 8,7 % 9,9 % G/EV=Gewinn/Enterprise Value Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 13. Februar 2025 Während die Wirtschaft in Europa dahin dümpelt und sich noch keine richtige Erholung abzeichnet, steigen die Börsen immer weiter. Eines der Zugpferde ist die US-Wirtschaft, die kaum Schwächen erkennen lässt. Doch die US-Wirtschaftspolitik ist mit Donald Trump erratisch geworden – besonders die umfangreichen Zollandrohungen. Momentan drohen Zölle auf Stahl- und Aluminiumexporte in die USA, die ab 13. März gelten sollen. Das würde die voestalpine und AMAG treffen. Wobei die voestalpine noch dabei ist, den heftigen Gewinneinbruch 2023/24 zu überwinden. Für die ersten drei Quartale meldete die voestalpine einen Umsatzrückgang um 5,2 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro, der Gewinn reduzierte sich von 415 Millionen Euro auf 207 Millionen, wobei hier negative Einmaleffekte aus dem Verkauf der Buderus Edelstahl enthalten sind. Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein Nettoergebnis von rund 280 Millionen Euro erwartet (KGV: 12,8; noch ohne Berücksichtigung von höheren US-Zöllen). Das ist noch weit entfernt von den Milliarden-Gewinnen von 2021 und 2022. Daher notiert die Aktie auch um rund 25 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor, konnte sich aber vom Tief bei 16,70 Euro wieder über die 20-Euro-Marke retten. Eine Gefahr für die voestalpine könnten möglicherweise wieder steigende Energiepreise werden. Energiepreise steigen wieder Apropos Energiepreise, alleine die Aufhebung der Strompreisbremse und die saftige Erhöhung der Netzgebühren um rund 25 Prozent werden per se wieder für höhere Stromkosten sorgen. Aber auch der Gaspreis bewegt sich wieder nach oben. Er hat sich an der Spotbörse (ICE Dutch TTF Natural Gas Futures) in den vergangenen zwölf Monaten von 24 auf 58 Euro je MW wieder mehr als verdoppelt. Dabei schmelzen die Gasreserven derzeit dahin, womit in den nächsten Monaten eine steigende Nachfrage auf der Hand liegt. Zugekauftes LNG, das russisches Gas teilweise ersetzen soll, ist aber prinzipiell teurer. Da aufgrund der Merit-Order der Strompreis an den Gaspreis gebunden ist, wird auch dieser zusätzlich teurer werden. Davon dürfte dann vor allem der Verbund Die Guten ins Töpfchen Das wirtschaftliche Umfeld ist noch herausfordernd. Doch einige Unternehmen wie Banken und Versicherungen verdienen viel Geld. Bei einigen anderen könnte sich eine Erholung von einem tiefen Niveau aus abzeichnen. MARIO FRANZIN Hoffnung dominiert. Trotz schlechter allgemeiner Wirtschaftsentwicklung zieht der ATX, ebenso wie sein deutsches Pendant DAX, steil nach oben. Für den Anstieg sind neben Do&Co vor allem die Banken und Versicherungen verantwortlich. Nach dem Indexanstieg um rund 15 Prozent innerhalb der letzten zwei Monate würde eine Konsolidierung – auf etwa 3.800 Punkte – nur gesund sein. ATX-INDEX . Kräftiger Aufschwung profitieren und teilweise auch die EVN. Da die Verbund-Aktie mit einem 2024er-KGV von 14,3 relativ teuer ist, wäre die EVN die bessere Wahl (KGV 2024/25: rd. 9,7). Wie sich ein möglicher Energiepreisanstieg auf die einzelnen Unternehmen auswirkt, sah man besonders deutlich im Jahr 2022. Lenzing z.B. musste gar Teile der Produktion stilllegen, weil sie aufgrund der hohen Energiekosten nicht mehr rentabel waren. Daher: In nächster Zeit vorsichtig bei stark energieabhängigen Unternehmen sein. OMV punktet mit hoher Dividende Beim Rohölpreis gelten andere Regeln als bei Gas und Strom. Der Preis für das „schwarze Gold“ pendelt seit zwei Jahren zwischen 70 und 90 Dollar je Barrel und wurde zuletzt für Europäer bestenfalls wegen des Dollaranstieges etwas teurer. Österreichs Öl- und Gaskonzern, die OMV, konnte deshalb in den vergangenen zwei Jahren den Gewinn bei etwa 1,4 Milliarden Euro gerade mal halten, was ein KGV von knapp 9 ergibt. Für die Aktie spricht weniger ein zu erwartender signifikanter Kursanstieg als die angekündigte hohe Dividende von 4,75 Euro je Aktie, was beim derzeitigen Kurs von 38,30 Euro eine 4.000 3.400 3.300 3.200 3.100 3.600 3.500 3.700 3.900 3.800 3.000 2023 2024

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