GELD-Magazin, Nr. 1/2025

Vorsicht: Überzogene Erwartungen Grüner Wasserstoff in großem Maßstab: „Grüner Wasserstoff ist zwar die ideale langfristige Lösung, steht aber kurzfristig vor Herausforderungen in Bezug auf Skalierbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Die derzeitigen Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff sind immer noch hoch, und viele Projekte haben mit Finanzierungsproblemen und Verzögerungen zu kämpfen. Es wird erwartet, dass die Kosten für die Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff bis 2030 sinken werden, aber der Zeitpunkt für eine großtechnische Produktion bleibt ungewiss“, so Houwer. Wasserstoff in der Mobilität: „Obwohl Wasserstoff als vielversprechender Kraftstoff für Sektoren wie die Luft- und Schifffahrt gilt, steht die Einführung von Wasserstoff im Straßenverkehr vor großen Herausforderungen, vor allem wegen der höheren Kosten von Brennstoffzellen und der fehlenden Betankungsinfrastruktur. Die ReFuelEU-Aviation-Verordnung der EU fördert die Einführung nachhaltiger Flugkraftstoffe, aber die Einführung von Wasserstoff im Straßenverkehr wurde bisher nicht in gleichem Maße politisch unterstützt“, erklärt Houwer. sich in erster Linie auf blauen Wasserstoff konzentrieren, der höhere Skaleneffekte bietet, werden sich wahrscheinlich besser entwickeln als die Unternehmen im Bereich des grünen Wasserstoffs, zumindest auf kurze Sicht, erklärt Houwer. Ein erfolgreiches Unternehmens-Beispiel ist Air Products and Chemicals, die gerade eine riesige blaue Wasserstoffanlage in Rotterdam baut, die voraussichtlich 2026 in Betrieb geht. Durch die Modernisierung der bestehenden Wasserstoffproduktionsanlage wird CO2 aus dem Herstellungsprozess abgeschieden und durch das Porthos-System dauerhaft in der Nordsee gespeichert. Ebenfalls im blauen Wasserstoff-Bereich sind das norwegische Energieunternehmen Equinor und Linde tätig. Diese drei Unternehmen schreiben schwarze Zahlen. Baldige Wasserstoff-Erfolge sind auch in der Stahlindustrie und Ammoniakproduktion denkbar: „Sauberer Wasserstoff wird als Schlüssel für die Dekarbonisierung der Stahlindustrie und der Ammoniak-Produktion angesehen. Die CBAM der EU setzt sich für sauberen Wasserstoff in der Stahlproduktion ein, da die kohlenstoffintensive Stahlproduktion aufgrund von Kohlenstoffsteuern mit höheren Kosten konfrontiert ist. Laut dem Hydrogen-for-Net-Zero-Dokument bietet sauberer Wasserstoff die skalierbarste und kosteneffizienteste Option zur Dekarbonisierung von Industrien wie Stahl, Schifffahrt, Luftfahrt und Ammoniak“, so Houwer und zeigt noch einen weiteren Zukunftsbereich: „Das Potenzial von Wasserstoff zur Speicherung von Energie aus intermittierenden erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne ist ein weiterer Bereich mit vielversprechendem Zukunftspotenzial. Die Fähigkeit, Wasserstoff zu speichern und über große Entfernungen durch Pipelines und Schiffe zu transportieren, wird für den Aufbau einer globalen Wasserstoffwirtschaft entscheidend sein. Nach Schätzungen des Hydrogen Council könnte Wasserstoff bis 2050 rund 20 Prozent des weltweiten Emissionsminderungsbedarfs abdecken.“ „Mit Blick nach vorn nähert sich der Wasserstoffsektor einem kritischen Wendepunkt, an dem sinkende Kosten und zunehmende staatliche Unterstützung die Voraussetzungen für eine Erholung schaffen könnten.“ Roel Houwer, Senior Product Manager bei VanEck Europe WASSERSTOFF-ETFS ISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. 3 JAHRE P.A. TER1) IE00BMDH1538 VanEck Hydrogen Economy UCITS ETF 54 Mio.$ -21,9 % -25,7 % 0,55 % IE00BMYDM794 L&G Hydrogen Economy UCITS ETF 337 Mio.$ 4,8 % -10,2 % 0,49 % LU2365458145 BNP Paribas Easy ECPI Gl. ESG Hydr. Economy 40 Mio.€ -0,3 % -3,3 % 0,30 % Quellen: MountainView, (b)baha, Fondsgesellschaften; Erhebungsdatum: 12. Februar 2025; 1) Laufende Kosten laut Basisinformationsblatt Ausgabe Nr. 1/2025 – GELD-MAGAZIN . 41

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