GELD-Magazin, Nr. 1/2025

16 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2025 „Die Allianz zwischen Deutschland und den USA ist entscheidend für den globalen Frieden, Sicherheit und Wachstum.“ Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland KI-Forschung, zeichnete ein lebendiges Bild der aktuellen Entwicklung moderner KISysteme. Nachdrücklich wies er auf deren wachsende Eigenständigkeit hin. Besonders besorgniserregend sei die Tatsache, dass diese Systeme nun versuchen, sich selbst zu replizieren. Bengio warnte davor, dass die Folgen dieser Dynamik schwerwiegend sein könnten, wenn es nicht gelingt, die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen und zu kontrollieren. Diese Entwicklungen, so führte er weiter aus, seien eine direkte Folge davon, dass Systeme menschliches Verhalten nachahmen und zunehmend als eigenständige Akteure agieren. Dämonische Inflation Für die globale Wirtschaft prognostizierte Kristalina Georgieva ein fortgesetztes Sinken der Inflation. Sie wies darauf hin, dass die Bekämpfung der Inflation bemerkenswerte Fortschritte gemacht habe, ohne eine Rezession zu verursachen. Dennoch sei die Aufgabe noch nicht vollständig erledigt. Sie verglich die aktuelle Situation mit einem Dämon, dessen Kopf und Körper im Flaschenhals steckten, während die Beine noch herausragten, was darauf hindeutet, dass einige Aspekte der Inflation noch nicht vollständig kontrolliert seien. Der „Chief Economists Outlook“ des WEF prognostizierte für 2025 eine Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums, wobei 56 Prozent der befragten Chefökonomen eine Verschlechterung der Bedingungen erwarten. Besonders Europa wurde als schwächste Region eingestuft, während für die USA kurzfristig ein Wachstumsschub prognostiziert wurde. Verdüsterter Ausblick Der Global Risks Report 2025 des WEF präsentiert die Ergebnisse einer Umfrage unter über 900 Experten. Der Bericht analysiert globale Risiken in drei Zeithorizonten (2025, bis 2027, bis 2035), um Entscheidungsträger bei der Abwägung aktueller Krisen und langfristiger Prioritäten zu unterstützen. Die Mehrheit der Befragten (52 %) erwartet für die kurzfristige Zukunft (die nächsten zwei Jahre) eine instabile Weltlage, ein ähnlicher Wert wie im letzten Jahr. 31 Prozent rechnen mit Turbulenzen, und fünf Prozent prognostizieren eine stürmische Zukunft. Zusammengenommen ergibt sich ein Anstieg der pessimistischen Erwartungen um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Vergleicht man diesen Zweijahres-Ausblick mit der Zehn-Jahres-Perspektive, verschlechtert sich das Bild weiter: 62 Prozent der Befragten erwarten eine stürmische oder turbulente Zukunft. Diese langfristige Einschätzung entspricht den Ergebnissen der letztjährigen Umfrage und verdeutlicht den anhaltenden Pessimismus der Befragten hinsichtlich der Fähigkeit gesellschaftlicher Institutionen, die zunehmende Fragilität der globalen Ordnung zu bewältigen. Militärische Konflikte Staatlich geführte bewaffnete Konflikte werden nun von 23 Prozent der Befragten als größtes aktuelles Risiko (für 2025) eingestuft, während dieses Risiko vor zwei Jahren in der Zweijahresprognose noch nicht als vorrangig angesehen wurde. Der Unilateralismus gewinnt in den nationalen Sicherheitsüberlegungen zunehmend an Bedeutung und verschärft die humanitären Auswirkungen der anhaltenden Konflikte. Die Gefahr weiterer destabilisierender Konsequenzen infolge der russischen Invasion in der Ukraine, sowie der Konflikte im Nahen Osten und im Sudan, verstärkt die Besorgnis der Befragten über das Jahr 2025 hinaus. Im Zweijahresausblick ist das Risiko staatlich geführter bewaffneter Konflikte in der Rangliste der globalen Risiken von Platz 5 auf Platz 3 gestiegen. Wachsende geoökonomische Spannungen Das Risiko der geoökonomischen Konfrontation ist im Zweijahresranking von Platz 14 im letzten Jahr auf Platz 9 gestiegen – ein Zeichen für die wachsende Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft der globalen Wirtschaftsbeziehungen. Auch die Rolle der Technologie in geopolitischen Spannungen bereitet den Befragten Sorgen: Cyber-Spionage und Cyber-Kriegsführung rangieren im Zweijahresausblick auf Platz 5. BRENNPUNKT . World Economic Forum Desinformation als größtes Risiko in den nächsten Jahren Das größte Risiko für 2027 bleibt Falsch- und Desinformation – zum zweiten Mal in Folge. Die Verbreitung von falschen oder irreführenden Informationen erschwert das geopolitische Umfeld auf vielfältige Weise: Sie ist ein zentrales Instrument für ausländische Akteure, um Wahlen zu beeinflussen. Sie kann Zweifel in der Öffentlichkeit über die Geschehnisse in Konfliktgebieten säen. Sie kann genutzt werden, um das Ansehen von Produkten oder Dienstleistungen aus einem bestimmten Land gezielt zu schädigen. Credit: World Economic Forum

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