AKTIEN . Österreich 66 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2024 Nachzügler in den Startlöchern Während der Bullrun von Do&Co, der nach dem Ende der Corona-Pandemie erfolgte, nun auf hohem Niveau in einen flacheren Aufwärtstrend übergehen dürfte, gibt es andere Profiteure der wiederaufgekeimten Reiselust. So zum Beispiel FACC, die als Zulieferer von den Rekordauftragsbüchern bei den Flugzeugbauern profitiert und in den ersten drei Quartalen 2024 den Umsatz um 25,1 Prozent auf 642,6 Millionen Euro steigern konnte. Das EBIT vervierfachte sich auf 21,8 Millionen Euro. Das Ergebnis drehte von minus 6,7 auf plus 5,2 Millionen Euro. Der Vorstand hob den Ausblick an. Für 2024 erwartet er nun ein Umsatzplus von 10 bis 20 Prozent auf 810 bis 883 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von drei bis vier Prozent, was ein KGV von etwa 25 ergibt. Dieses sollte sich 2025 auf rund 10 reduzieren lassen. Semperit konnte im dritten Quartal 2024 noch nicht ganz überzeugen. Der Konzernumsatz ging um 1,6 Prozent auf 161,1 Millionen Euro zurück, obwohl die Division Semperit Engineered Applications von der RicoÜbernahme profitierte. Dennoch konnte Semperit aufgrund eines Sparprogramms das EBIT um 6,6 Prozent auf 3,1 Millionen Euro steigern. Das Periodenergebnis fiel mit 2,5 Millionen Euro noch negativ aus. Die EBITDA-Prognose für 2024 wurde mit rund 80 Millionen Euro vom Vorstand bestätigt. Für 2025 wird noch ein Andauern des ungünstigen Marktumfeldes erwartet. Dennoch wird an den Zielen festgehalten, bis 2026 einen Umsatz von mehr als 900 Millionen Euro und ein EBITDA von rund 120 Millionen zu erreichen – das würde dann ein KGV von nur rund 6,5 ergeben. Ein Überraschungskandidat könnte 2025 Polytec werden. Mit einem Anteil von 84 Prozent am Umsatz ist die Autozuliefersparte dominant, was Polytec im dritten Quartal, nach zwei EBIT-positiven Quartalen, wieder ein leichtes Minus bescherte, obwohl der Umsatz um 8,0 Prozent auf 157,5 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Im Segment Smart Plastic & Industrial Applications legte der Umsatz um 77 Prozent zu. Das EBIT blieb insgesamt mit 2,0 Millionen Euro im roten Bereich, in den ersten neun Monaten OMV . Niedrigerer, aber dennoch starker Cash Flow RAIFFEISEN BANK INTERNATIONAL . Russischer Bremsklotz Dividenden-Kaiser. Das stärkere Chemie-Geschäft (Borealis) konnte in den ersten drei Quartalen das rückläufige Ergebnis der Fuel- und Energy-Bereiche nicht ausgleichen. Im Konzern gab der Umsatz um 14 Prozent auf 25,4 Milliarden Euro nach, das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten fiel mit 3,77 Milliarden Euro um 18 Prozent schwächer aus. Dies reflektiert die niedrigeren Öl- und Gaspreise. Für das Gesamtjahr wird jedoch wieder ein Gewinn in Vorjahreshöhe (1,48 Mrd. Euro) erwartet und eine Dividende von 4,50 Euro je Aktie. Die anhaltend hohe Dividendenrendite spricht eindeutig für diese Aktie. Günstig bewertet. Da in Russland das Geschäft stark zurückgefahren wird, kommt es im Konzern zu einem Rückgang der Betriebserträge von 9,07 (2023) auf etwa 7,9 Milliarden Euro (2025 erwartet). In den ersten drei Quartalen 2024 gaben sie bereits um 2,7 Prozent auf 6,71 Milliarden Euro nach, ohne Russland und Belarus legten sie hingegen leicht auf 4,70 Milliarden Euro zu. Der Nettogewinn gab dennoch um 14,6 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro nach (inkl. Russland: -0,9 % auf 2,25 Mrd. Euro), wobei darin Vorsorgen für 493 Millionen Euro an FrankenHypothekarkredite in Polen inkludiert sind. Tief gefallen. Die voestalpine ist sowohl der Schwäche in der Baubranche wie auch der deutschen Autohersteller ausgesetzt. In den ersten beiden Quartalen gab der Umsatz um 5,5 Prozent auf 8,04 Milliarden Euro nach. Zusätzlich kam es zu einer Einmalaufwendung durch den Verkauf der Buderus Edelstahl (53 Mio. Euro). Der Gewinn brach um 43 Prozent auf 183 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr werden etwa 310 Millionen Euro erwartet. 2025/26 dürfte aufgrund des Wegfalls der Einmalaufwendung sowie Sparmaßnahmen wieder ein Gewinn von etwa 500 Millionen Euro möglich sein. VOESTALPINE . Ungünstiges Marktumfeld ISIN AT0000743059 Kurs (12.12.2024) 37,68 € KGV 2024 e 8,3 Marktkap. 12,33 Mrd.€ KGV 2025 e 6,6 Umsatz 2024 e 35,59 Mrd.€ KGV 2026 e 6,2 BW/Aktie 2024 e 54,17 € DIV. 2024 e 11,94 % ISIN AT0000606306 Kurs (12.12.2024) 20,48 € KGV 2024 e 3,5 Marktkap. 6,73 Mrd.€ KGV 2025 e 3,9 Umsatz 2024 e 8,63 Mrd.€ KGV 2026 e 4,0 BW/Aktie 2024 e 51,48 € DIV. 2024 e 6,52 % ISIN AT0000937503 Kurs (12.12.2024) 29,20 € KGV 24/25 e 10,1 Marktkap. 3,29 Mrd.€ KGV 25/26 e 7,1 Umsatz 24/25 e 16,04 Mrd.€ KGV 26/27 e 5,9 BW/Aktie 24/25 e 43,00 € DIV. 24/25 e 3,50 % EUR 30 35 50 40 45 55 60 2021 2022 2023 2024 EUR 10 25 20 16 18 12 14 30 2021 2022 2023 2024 EUR 16 30 18 25 20 35 40 2021 2022 2023 2024
RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=