GELD-Magazin, Nr. 6/2024

AKTIEN . Österreich 64 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2024 DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS G/EV ‘24e G/EV ‘25e RBI 20,48 € 28,3 % 25,6 % Strabag 40,05 € 19,3 % 19,4 % Porr 18,50 € 14,1 % 17,6 % VIG 29,20 € 15,8 % 17,3 % Addiko Bank 18,70 € 12,1 % 15,8 % BAWAG 79,25 € 11,3 % 13,0 % OMV 37,68 € 10,2 % 12,8 % Erste Bank 57,54 € 12,7 % 12,3 % Andritz 49,28 € 11,7 % 12,0 % Zumtobel 4,96 € 9,8 % 11,7 % SBO 30,20 € 8,2 % 11,4 % Uniqa 7,39 € 10,1 % 11,0 % G/EV=Gewinn/Enterprise Value Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 12. Dezember 2024 Obwohl sich die Probleme bei KTM und der börsennotierten Mutter Pierer Mobility bereits seit Jahresbeginn 2024 abgezeichnet haben, kamen die Insolvenzanträge für KTM und zwei Tochtergesellschaften Ende November einigermaßen überraschend. KTM soll nun saniert und fortgeführt werden, Massenentlassungen und Reduzierung der Produktionskapazitäten inklusive. Der Aktienkurs der Pierer Mobility notiert trotz wieder leichter Erholung um etwa 80 Prozent niedriger als zu Jahresbeginn 2024. Ein ähnliches Kursdebakel hat Marinomed hinter sich. Seit dem Hoch bei 147 Euro im Februar 2021 fiel die Notierung bis 15. August 2024 – dem Tag des Insolvenzantrags – bis auf zwei Euro. Mittlerweile wurden zwei kleine Kapitalerhöhungen durchgeführt und das Carragelosegeschäft verkauft. Der Aktienkurs erholte sich wieder auf knapp 15 Euro. KTM und Marinomed haben eines gemeinsam: eine hohe Verschuldung und ein hinter den Erwartungen zurückgebliebenes operatives Geschäft. Mit sinkenden Zinsen und einer sich leicht erholenden Wirtschaftsentwicklung kann sich das Blatt bei zahlreichen anderen Unternehmen aber bald wenden. Die Profiteure der Hochzinsphase In den vergangenen zwei Jahren waren die Banken, die an den hohen Zinsspannen prächtig verdienten, die Stars an der Börse. Während der ATX im Jahr 2024 (bis 13.12.) um rund fünf Prozent zulegte, kletterte die Notierung der Bawag um 62 Prozent nach oben (plus einer Dividende von 10,4 Prozent). Der Aktienkurs der Erste Group Bank legte um 49 Prozent zu (plus Dividende von 7,35 Prozent). Jetzt kommt es aufgrund der Zinssenkungen durch die EZB zu einer Konsolidierung der Bankgewinne. Die weiteren Kurschancen dürften bei der Bawag etwas größer sein, da bei der Erste Bank 2025 ein leichter Gewinnrückgang von 2,9 auf 2,8 Milliarden Euro erwartet wird (KGV: 7,7), während die Bawag infolge von Akquisitionen den Gewinn um rund 15 Prozent von etwa 700 auf rund 810 Millionen Euro weiter steigern sollte. Zudem ist die Dividendenrendite bei der Bawag um rund ein Prozent höher als jene der Erste Bank. Ein Spezialfall Rotation durch fallende Zinsen Einige Unternehmen verdienen sich eine goldene Nase, andere wiederum gehen pleite. So weit lagen Erfolg und Misserfolg schon lange nicht auseinander. 2025 dürfte ähnlich, aber mit anderen Vorzeichen, verlaufen. MARIO FRANZIN Aufwärts. Nach dem Jahr 2024, in dem die Unternehmensgewinne im Durchschnitt stagnierten, wird für 2025 wieder ein Wachstum von rund zehn Prozent erwartet. Gepaart mit einem günstigeren Diskontierungssatz und damit höheren Kurszielen sollte auch der ATX weiter nach oben tendieren – vorausgesetzt, es kommt zu keinen negativen geopolitischen Überraschungen. ATX-INDEX . 2025: Gewinnrendite von 9,2 Prozent ist die Raiffeisen Bank International mit ihrer Russland-Tochter (s. Seite 66) – die Priorbank in Belarus wurde ja bereits verkauft. Ein weiterer spezieller Fall ist die Addiko Bank, die aufgrund unklarer Beteiligungsverhältnisse auf Anraten der EZB kurzerhand ihre Dividende einstampfte (s. Seite 62), was aber nicht heißen soll, dass sie nicht ein Investment wert wäre – unter 16 Euro schätzen wir sie jedenfalls als glatten Kauf ein. Solide Ergebnisse bei Immo-Aktien Die zu erwartenden weiteren Zinssenkungen durch die EZB plus das Auslaufen der KIMVerordnung Mitte 2025 wird die Immobilien-Unternehmen unterstützen, die zum Teil bereits 2024 Erholungstendenzen zeigten. Die CA Immo wies in den ersten neun Monaten aufgrund negativer Verkaufsergebnisse zwar noch einen Verlust aus, wobei jedoch der FFO 1 (eine Kennzahl für wiederkehrende Cash Flows) leicht gesteigert werden konnte. Dennoch ist das Kurspotenzial bei der CA Immo begrenzt, da sie mit einem für 2025 erwarteten EBITDA-Multipel von rund 23 nicht gerade billig ist. Etwas Trost wird den Aktionären die Dividendenrendite von immerhin 3,7 Prozent spenden. 3.800 3.300 3.200 3.100 3.400 3.500 3.700 3.600 3.000 2023 2024

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